Cem Özdemir (Grüne) macht Praktikum bei DB Cargo!

  • Respekt, Herr Özdemir!


    Der grüne Politiker Cem Özdemir hat ein Praktikum bei DB Cargo begonnen. Er packt auch aktiv mit an, rangiert, kuppelt, legt Hemmschuhe .. dass volle Programm. Auf Twitter schreibt er u.a, dass wer rangiert kein Fitness-Studio mehr benötige.


    Finde ich gut, dass Politiker mal bei uns vorbei schauen und aktiv teilnehmen, statt nur zuzuschauen. Finde ich als Signal in unsere Richtung wirklich super! Ich hoffe, dem Beispiel folgen mehr, vor allem auch in unserer Führungsebene, damit die mal Bahnbetrieb und Wechselschichtdienst am eigenen Leib erleben. Bin gespannt auf weitere Berichte vom Praktikum. :thumbs_up:


    https://bahnblogstelle.net/202…mUL7bZwhs1oVFnJRhsxOQfrQ4

  • naja, ein kurzer Einblick und für die Kamera mal eine schraubenkupplung halten, das ist nicht das erste mal.


    Eine richtige Ausbildungsähnliche Einweisung und dann mal richtige Schichten dabei sein.


    Und da ist es egal ob in der Zugvorbereitung, beim be- und entladen oder sonst was.

    Kann mir keiner sagen, dass er wirklich verstanden hat, worum es bei der Komplexität der Bahn wirklich geht.


    Nur tolle Fotos und PR-Sprüche wie der mit dem Fitnessstudio hilft den Personal nirgendwo.


    Das einzige was man ihm anrechnen kann, ist dass er aus dem Verkehrsausschuss persönliche Erfahrungen gemacht hat.


    Leider in unserem heutigen Politik-Trauerspiel eine Seltenheit, dass Politiker, Vorsitzende und Minister überhaupt eine Qualifikation für ihren Posten inne haben.


    Und solange an den Qualifikationsbedingungen für Politiker sich nichts ändert, interessiert es mich überhaupt nicht was diese überbezahlten Personen machen und was nicht.


    Egal ob Eisenbahn, Bau, Bildung, Verteidigung oder Medizin...

    Alles wird von purer Inkompetenz geleitet, daher sehe ich in dieser PR-Aktion absolut NULL sinnvolles.

  • Ja verdammt, wann wird 'Politiker' endlich ein nach IHK zertifizierter Ausbildungsberuf! :grinning_squinting_face:


    Aber zum Thema: Schönes Ding, dass das jetzt nicht jahrzehntelange Berufserfahrung ersetzt sollte klar sein, aber darum geht es ja auch gar nicht. Vielmehr liegt doch im Vordergrund der Einblick in das tägliche Schaffen von Bahnmitarbeitern - eben ein Praktikum.


    Grüße,


    Marcel

  • Ja verdammt, wann wird 'Politiker' endlich ein nach IHK zertifizierter Ausbildungsberuf! :grinning_squinting_face:

    du scheinst mich falsch verstanden zu haben.


    Meine "Ausbildungsähnliche Einweisung" bezog sich auf das #Praktikum (lol, 1 Tag ist kein Praktikum, sondern PR), da der Werte Herr Özdemir sonst nicht wirklich mitreden kann.


    Und auf die Qualifikationen bezogen, meinte ich, dass Politiker in höheren Ämtern, wie zB Vorsitzende oder gar Ministerposten eben eine Berufsqualifikation zu eben diesem Amt haben sollten.

    Nicht so wie jetzt das postengeschacher, wo absolut nichtswissende Peraonen durch viele Ämter geschleust werden, wo die überhaupt nicht wissen können worum es geht.

    Weil dann braucht man natürlich 500 Mio € um sich beraten zu lassen anstatt man Personen in dieses Amt hebt, die auch Ahnung von dieser Materie haben.


    Und ja, ich habe den Artikel gelesen, auch die wenigen Tweets vom Herrn Özdemir.

    Es war kein Praktikum, sondern reine PR, weil er am selben Abend wieder in Berlin war.

    Das eine Foto beim Kuppel halten ist eh nur gestellt, da er erstens Versicherungstechnich gar keine eigenen Handlungen tätigen darf.

    Zweiten wären seine Handschuhe nach der ersten Kupplung bereits nicht mehr in dem Zustand 'frisch aus der Packung'.


    So sehen Handschuhe nach einem Tag aus:

    Gestern ausgepackt, 8x gekuppelt und 5 weichen gestellt.

    Die vom Herrn Özdemir wurden eben nicht wirklich genutzt.


    Ja toll, dass er sich aus dem Verkehrsausschuss den Einblick verschafft hat, aber er kann nicht mitreden, weil er überhaupt nicht nachvollziehen kann, was dort und überall anders geleistet wird.


    Die PR-Fotos und Sprüche dienen doch nur um uns doofen Arbeitnehmern zu suggerieren, dass sich die von da oben um uns kümmern.

    Das ist nicht der Fall. 100%

    Einmal editiert, zuletzt von cj187 ()

  • Trotzdem ist mit Praktikum immer noch besser als ohne.

    Und je mehr Medien über diese PR berichten, desto besser ist es doch für das Unternehmen und seine Mitarbeiter?

    Das wird doch bei all dert Häme und Großspurigkeit ("die haben doch alle keine Ahnung, außer ich") noch zuzugeben sein, oder?


    Danke, raptor, für diesen Beitrag.


    Gruß

    Norbert

  • macht nur wenig Sinn, derartige Statements rauszuhauen, wenn die Politik der Bahn immer in die Quere kommt.

    Und wen soll bitteschön dieser Beruf heute noch anlocken, wenn er idR unterdurchschnittlich bezahlt wird, man ggf selten zuhause ist, für jeden betriebsfremden nur der knöpfchen drückende depp ist und jeder etwas von autonom fahrenden Zügen träumt?


    Wer will schon einen belastenden, hoch anspruchsvollen, schlecht bezahlten Job annehmen, wenn man nach den Fantasien der Führung befürchten muss, dass man nach 5-10 jahren nicht mehr gebraucht wird?

    Und ja, ich weiß dass diese Fantasien nicht allzuschnell realisierbar sind.

    Aber der überall herrschende Personalnotstand ist leicht zu erklären.


    Wie gesagt, nette Geste, ändern wird sich dadurch aber absolut garnichts.

  • Es geht ja nicht darum, dass sich dadurch nun etwas ändert. Es ist aber ein richtiger Schritt um allem voran erstmal Verständnis aufzubauen und unsere Bahnberufe wieder in ein besseres Licht zu rücken. Was das Schmutzig werden angeht .. ich war einige Wochen am rangieren, bis meine Klamotten richtig eingesifft waren und meine Handschuhe die noch recht neu sind, wurden auch erst wirklich schmutzig, als ich 3-4 mal auf der 245 Öl gepeilt hatte. Dass als Wertung zu nehmen wie sehr Herr Özdemir bereits gearbeitet hat, oder nicht, halte ich für hanebüchen. Das Foto kann kurz nach der Einkleidung entstanden sein und da ist man eben nicht "von Werk aus schmutzig". Auch ging sein Praktikum wohl nicht nur einen Tag. Ein Praktikum dauert i.d.R zwischen 2 und 4 Wochen, weswegen ich gespannt bin, was man noch so davon hört.


    Ich verstehe wirklich nicht wieso man darüber meckern muss, dass tatsächlich mal jemand über seinen Schatten springt und ein Praktikum bei der Bahn macht. Ich begrüße das sehr und finde es vorbildlich. Nur so können wir von unserem Knöpfchendrückerruf weg kommen, wenn Politiker und leitende Personale mal echten Bahnbetrieb live erleben und sehen, dass da sehr, sehr viel an Kompetenz, Hintergrundwissen, Verantwortung usw. hinter steht. Ich hoffe dass herr Özdemir ein Ansporn für Nachfolger ist, sich auch mal selbst ein Bild von der Bahn und unserer Arbeit zu machen. Man sollte das nicht gleich alles so negativ sehen.

    • Offizieller Beitrag

    Mal Partei, Person und Praktikum beiseite: würde mir jemand in heutiger Zeit und mit dieser Distanzlosigkeit, wie der 200€ Mann da, seinen Respekt, Anstand und Aerosole so aufdrängen, hätte ich ganz gewiss ähnliche Worte für ihn übrig. Und dann könnte ich auch nicht sagen, ob ich danach, so wie der Politiker dort, noch Worte für eine Entschuldigung dafür übrig hätte.

  • Letzendlich ist man halt doch nur Mensch, egal ob Harz4'ler, Angestellter, Vorsitzender oder Politiker...

    Jeder kann mal so reagieren.
    Außerdem ist das wiedermal einer der Berühmten Kurz-Ausschnitte, wo man nicht weis, was vorher schon passiert ist.
    Eventuell ist der Herr Özdemir schon länger solchen "Aktivismus" ausgesetzt.

    Aber auch das ist vollkommen verständlich, auch ich würde gerne mal diesen Versagern kräftig meine Meinung geigen.

  • diese Verrohung ist kein Wunder bei der Hetze, die immer wieder über Andersdenkende ausgeschüttet wird. Man könnte fast sagen, "wie damals". Wenn eine bestimmte Bevölkerungsgruppe erst einmal öffentlich der Verachtung preisgegeben wird, denken selbst die "feinen " Herrschaften", sie müssten sich nicht mehr zurückhalten und dürfen ihren Anstand mal vergessen.


    Um mal wieder den Bogen zur Eisenbahn zu ziehen, Schaffner- und Lokführerpraktikanten und -innen können aus der ersten Klasse bestimmt Ähnliches berichten, denn auch diese Berufsgruppen werden in den Medien ja nur selten positiv dargestellt.


    Gruß

    Norbert