Die Weißeritztalbahn - die Tage sind gezählt.....

  • Hallo Trainzer,


    die Weißeritztalbahn, die Tage sind gezählt..... .


    Nach fast 3 Jahren Bauzeit, kann ich nun sagen, die Karte ist fertiggestellt und die Planungen zur Veröffentlichung sind im Gange.

    In diesem Thread möchte ich nun zur Strecke einige ausführlichere Bilder zeigen, angefangen mit dem 1. Teil des Streckenabschnitts Freital Hainsberg - Seifersdorf.


    Vorab einige Informationen zur Strecke und Bau.


    Seit 1882 dampft die Schmalspurbahn, mit der Spurweite von 750mm durch das landschaftlich reizvolle Tal der Roten Weißeritz. und gilt als eine der schönsten Eisenbahnstrecken Europas. Sie ist die zweitälteste sächsische Schmalspurbahn Deutschlands. Die Strecke führt von Freital Hainsberg bei Dresden , durch den Rabenauer Grund, Seifersdorf, Malter, Dippoldiswalde und Schmiedeberg nach Kurort Kipsdorf. Die Strecke wurde beim Hochwasser im August 2002 stark beschädigt.. im Jahre 2008 begann der Wiederaufbau, zuvor nur bis Dippoldiswalde, anschließenden im Jahre 2017 wieder bis Kurort Kipsdorf.

    Der Nachbau der Strecke für Trainz 2019 begann im Jahre 2018 und soll den Zustand der Strecke von 2001, sprich vor dem verehrenden Hochwasser wiedergeben.

    warum habe ich diese Zeit gewällt und nicht die heutige? Für mich ganz einfach zu beantworten, in dieser Zeit hatte diese Strecke noch den reizvolleren und interessantesten Charme einer Schmalspurbahn. Sicherlich ist die Wiederaufgebaute Strecke heute auch reizvoll, aber mir persönlich fehlt dort etwas. Ist einfach so.

    Des weiteren ist die Strecke aus der ferne, sprich nach Bild und Filmaufnahmen, sowie Geschichtliche Recherche ,ohne dass ich jemals dort selber gewesen bin, entstanden. Ein Besuch hat sich bisher nicht ergeben, jedoch ist auch dies endlich mal vorgesehen. Dennoch ist die Strecke kein Phantasiebau geworden, sondern kommt dem Vorbild doch sehr nahe.

    Des weiteren standen einige Mitglieder des TD, sowie auch Bekannte außerhalb des TD, mir immer mit Rat und Tat zur Seite und Unterstützten diese Projekt mit Bau und Veröffentlichung von Content , um den Charme dieser reizvollen Strecke wiederzugeben. Ihnen gilt mein besonderer Dank.


    Nun genug geschrieben, kommen wir nun zu den Bildern. Ich wünsche viel Freude beim anschauen.


    Der Bahnhof Freital Hainsberg ist der Ausgangspunkt unserer Reise ins Weißeritztal. Der Bahnhof ist Betriebsmittelpunkt der Bahn und Ausgestattet mit allen notwendigen zur Unterhaltung einer Schmalspurbahn. Einem Bahnhbetriebswerk mit Behandlungsanlagen, einer Rollbockanlagen zum aufnehmen von Normalspurwagen auf Rollwagen, sowie zahlreichen Abstellgleisen usw. . Zu dem begann hier ein Dreischienengleis nach Freital Potschappel (PHV-Linie), einem Ausgangspunkt des ehemaligen Wilsdruffer Schmalspurnetzes. Neben Schmalspuranlagen, befinden sich hier zahlreiche Anlagen eines normalspurigen Güterbahnhofes, sowie einige Anschlussgleise zu verschiedenen Industrieanlagen.



    Nach passieren des Ausfahrsignals, wird die Haupbahn Dresden - Freiberg unterquert und kreuzt dabei, das ehemalige normalspurige Anschlussgleis der der Hainsberger Papierfabrik. Im Anschluss verläuft die Trasse der Schmalspurbahn entlang dieser Normalspurstrecke, bis diese sich nach etwa 1,1 km wieder von ihr abwendet und dem Tal der Roten Weißeritz folgt.



    Eisenbahnbrücke über die Tharandter Straße



    Es folgt der Haltepunkt Freital Cossmansdorf. Hier bestand bis etwa Mai 1974 die Möglichkeit, in die Dresdener Strassbahnlinie 22 umzusteigen.



    Nach verlassen des Ortes, folgt der Streckenabschnitt Rabenau Grund, mit seine zahlreichen Brücken zur Überquerung der Roten Weißeritz.



    Was wäre ein besonderes Tal, ohne eine Station? Es folgt der Bahnhof Rabenauer Grund. Hier besteht auf der Strecke erstmals Möglichkeit, das sich 2 Züge Kreuzen oder gar überholen. Neben Bahnsteigen für die Reisenden, befindet sich hier noch ein Güterboden, welcher die Möglichkeit schafft, diesen mit GGw zu bedienen. Bis 1970 besaß der Bahnhof Eine Wartehalle mit Warte- und Diensträumen, sowie einem Freiabtritt und war mit einem Fahrdienstleiter besetzt. Des weiteren bestand bis zu 1973 hier die Möglichkeit, durch einen Wasserkran zwischen den Hauptgleisen in Richtung Kipsdorf, welcher durch eine Zugentgleisung umgerissen wurde, Wasser fassen,



    vorbei am Schanzenfelsen, führt die Fahrt weiter in den Spechtritzgrund, immer entlang der Roten Weißeritz.



    Nächste Station, ist der Haltpunkt Spechtritz, vor ab wird aber noch Bahnübergang zum Ort Spechtritz überquert.

    Bis 1968 besaß die Haltestelle ein beidseitig angebundenes Ladegleis. Zu dem gab es hier ein Anschlußgleis zur Korkmühle, welche bis 1990 hier produzierte.




    Weiter führt die Fahrt dem nächsten Bahnhof entgegen, Seifersdorf.






    Vor passieren des Bahnhof Seifersdorf, wird nochmals die Rote Weißeritz überquert.



    Der Bahnhof Seifersdorf ist erreicht. Hier besteht wieder die Möglichkeit, das Züge sich kreuzen und auch überholen. Zudem besitz der Bahnhof einen Güterboden zur Güterabfertigung.




    Fortsetzung folgt... .


    Gruß Stefan24

  • Fortsetzung bis Bahnhof Dippoldiswalde....


    Da der Thread gefallen gefunden hat, möchte ich diesen gleich im Anschluss noch bis Dippoldiswalde fortführen. Aber vorab bedanke ich mich für das Feedback und die vielen Likes.

    Wo war ich stehen geblieben, ach ja in Seifersdorf... .



    Der Bahnhof Seifersdorf, lag vor dem Bau der Talsperre Malter, weiter unten an der Straße nach Oelsa. Der heutige wurde 1912 in Betrieb genommen.



    Nach verlassen des Bahnhofes, wird im nach einer S Kurve entlang der Felswand, die Oelsaer Straße überquert, damals wie heute, ein beliebtes Fotomotiv.




    Im Anschluss geht es immer weiter bergauf durch den Seifersdorfer Grund bis Malter.



    Malter mit seiner bekannten Talsperre, welche 1913 eingeweiht wurde, ist erreicht.



    Wie auch der Bahnhof Seifersdorf, wurde der ursprüngliche Bahnhof Malter für den Talsperren Bau aufgegeben und verlegt. Der heutige wurde1912 errichtet und ist mit Kreuzungs- und Ladegleis, welches heute nur noch einseitig angebunden ist, ausgestattet. Einst war Malter besetzt und durch einflügelige Einfahrsignale gesichert.



    Nach verlassen des Bahnhof Malter...



    wird ein Teil des Stausees auf dem Bormanns-Grund-Viadukt überquert.



    Vorbei an Gärten, Felswänden und immer entlang des Stausees, führt die Trasse Dippoldiswalde entgegen.



    Dippoldiswalde ist erreicht, in der nähe dieses Streckenabschnittes, gab es einst eine schöne Trauerweide, welche die Gleise wie ein Portal mit ihren Ästen überspannte.



    Der Streckenabschnitt Ratsmühle wird passiert. Neben dem nachgebauten Anschlussgleis zur ehemaligen Konsumgenossenschaft bzw. GHG WtB, gab es auch für die die Ratsmühle ein einseitig an die Strecke angebundenes Ladegleis, welches jedoch bereits 1991 abgebaut wurde. Zu erwähnen wäre, das die Wagen zur Ratsmühle, mittels handbetriebener Spillanlage per Stahlseil bewegt wurden.



    Vorbei an Gärten und Gehöften, bahnt sich die Weißeritztalbahn laut läutend ihren Weg durch Dippoldiswalde.



    Der Bahnhof Dippoldiswalde ist erreicht. Dieser ist Kreuzungsbahnhof und durch Einfahrsignal gesichert, sowie mit einem Fahrdienstleiter besetzt. Des weiteren ist der Bahnübergang zur Überquerung der Reichstädter Straße mit einer Vollschrankenanlage ausgestattet. Hier fassen auch die Bergwärts fahrenden Züge nach Kipsdorf, am Ende des Überdachten Bahnsteiges Wasser. Zahlreiche Haupt-, Neben- und Ladegleise zeugen vom einstigen regen Güterverkehr und Personenverkehr.



    Fortsetzung folgt...


    Gruß Stefan24

  • Hervorragend, da stockt einem der Atem beim betrachten der Bilder.

    Betriebssystem: Windows 11 Pro 64Bit

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  • Fortsetzung bis Bahnhof Obercarsdorf...


    Setzen wir nun unsere Reise ins Osterzgebirge, beginnend im Bahnhof von Dippoldiswalde, bis zum Bahnhof Obercarsdorf über Ulberndorf, weiter fort.



    Nach Verlassen des Bahnhof Dippoldiswalde, schwenkt die Strecke vorbei an Höfen, Wiesen, Felder und Gewerbe, nach und nach in Richtung Bundesstraße 170 nach Altenberg.



    Ab der Hafermühle in Dippoldiswalde, führt die Trasse nun entlang der Bundesstraße 170.

    Zur Bedienung der Hafermühle, gab es ebenso ein Anschlussgleis, welches über die Fernverkehrsstraße führte. Diese wurde letztmalig Ende 1990 bedient und im September 1993 baute die Bahnmeisterei die Anschluss Weiche aus.



    Ebenso wie die Hafermühle, besaß das Werk der VEB Pneumatik- und Hydraulik-GmbH Dippoldiswalde ein Anschlussgleis an die HK-Linie. Dieses wurde bis 1974 bedient und es wurden Hölzer, Stückgut, Kohlen, Holz- und Metallwaren umgeschlagen.



    Oberhalb des Anschlusses VEB Pneumatik- und Hydraulik-GmbH, kreutz die Bahn die Bundestraße 170, Der Bahnübergang ist durch eine WSSB Anlage, Blinklicht gesichert. Heute liegt dieser Bahnübergang nach dem Wiederaufbau weiter südlich.



    Weiter der Bundesstraße folgend, führt die Trasse an Höfen und Gärten vorbei.



    In diesem Streckenabschnitt befindet sich ebenfalls, dass frühere Sägewerk Schmidt. Da es für die Bedienung kein Anschlussgleis gab, erfolgte der Empfang und Versand von Waren in Ulberndorf. Heute kreuzt die Bahn in diesem Streckenabschnitt die Bundestraße




    Der Haltepunkt Ulberndorf ist erreicht. Früher besaß die Haltestelle ein Ladegleis an welchen Hölzer, Kohlen, zeitweise auch Obst und Gemüse für die GHG Dippoldiswalde und sogar Fäkalien (aus Dresden) verladen wurden. Die einst dort errichtete Wartehalle aus dem Jahr 1933, existiert heute leider nicht mehr.



    Weiter führt die Fahrt parallel zur Bundesstraße. Nächster Halt ist Obercarsdorf




    Obercarsdorf ist erreicht. Durch einen mit Halbeschranken gesicherten Bahnübergang, wird die Bundestraße 170 überquert.




    Im Anschluss passiert die Bahn mit Läuten und Gepfeife, den bekannten Gasthof Obercarsdorf. Hier existierte bis 1992 ebenfalls ein Anschlussgleis zur Bedienung des VEB Möbelkombinat Deutsche Werkstätten Dresden Hellerau, ab 1990 Sachsenküchen GmbH, an welchen Schnittholz, Holzwaren und natürlich Küchenmöbel verladen wurden.



    Der Bahnhof Obercarsdorf. Hier ist es wieder möglich, das Züge sich kreuzen oder überholen, zudem sind zwei Ladegleise, welche ursprünglich einst beidseitig angeschlossen waren, zur Güterverladung vorhanden. Bis 1964 waren die Einfahrten durch Formsignale gesichert.



    Fortsetzung folgt...


    Gruß Stefan24

  • Hallo lieber Stefan,


    aus diversen Gründen nutze ich leider fast überhaupt kein Trainz mehr. Auch hier im Forum ist es mir in letzter Zeit etwas zu ruhig - und eintönig geworden, vor Allem was m.E. interessante Projekte anbelangt..


    DU hast es geschafft, dass ich wieder fast täglich hier herein schaue und mit allergrößter Freude -, sowie tiefster Bewunderung jeden(!) Fortschritt und alle Screenshots zu Deinem Projekt intensiv verfolge.


    Ich stamme ja bekanntlich aus einem Nebental der Weißeritz und war in meinem Leben nicht gerade selten real vor Ort.


    Ich kann Dir sagen, dass es m.E. derzeit kaum eine mir bekannte deutsche Strecke für das Trainz-Universum gibt, welche SO wirklichkeitsnah - und zugleich gestalterisch auf einem derart hohen Nivau umgesetzt wurde. Und glaube mir, ich weiß gut, wie verdammt viel Arbeit dies benötigt.


    Meinen allergrößten Dank - und Respekt daher, für diese/Deine Leistung !!!


    Ich werde mit dem Erscheinen mein altes Trainz bei Gelegenheit reaktivieren und jedes Stück Deiner herausragenden Arbeit genießen.


    Halte uns immer gern weiter auf dem Laufenden.

    Deine weiteren Schmalspurprojekte stoßen bei mir (als bekennenden 750mm Fan) auch auf ein sehr offenes Auge.


    Beste Grüße


    Jan Römbach