Verschobene TransDEM Karte in Trainz - wo liegt der/mein Fehler?

  • Ich hatte schon mehrmals Anläufe unternommen, eine kleine Strecke in TransDEM, dem Werkzeug für originalen Streckenbau, nachzubauen. Jedoch komme ich immer an einem Punkt ins Schleudern, an dem ich nicht weiter weiß. Es scheint mir, dass die auf den Untergrund "gedruckte" Karte nicht mit der Höhenkarte, respektive der vor Ort wahrgenommenen Wirklichkeit übereinstimmt. (siehe Bild) Ich weiß nicht, woran es liegt und wie ich diesen Fauxpas bereinigen kann. Ich habe laut Tutorial gearbeitet und keinerlei signifikante Veränderungen vorgenommen, die darauf schließen lassen, wie der Fehler entstanden ist.



    Könnt Ihr mir bitte weiter helfen?

  • Vielen Dank für die schnelle Antwort und Rückfrage.


    Ich muss selbst reflektieren.
    Nicht, dass ich mich in den Begriffen vergreife.

    • Web-Kartendienst: Deutschland - Sachsen / Sachsen TK neu
    • Web-Kachelkarten-Server: OSM (Open Street Map)
    • Ort: Erzgebirge an der Grenze zum Vogtland (Bahnhof Schönheide Süd/Wilzschhaus)
    • Web-Kartendienst: Deutschland - Sachsen / Sachsen TK neu
    • Web-Kachelkarten-Server: OSM (Open Street Map)

    Das sind beides automatisch georeferenzierte Datenquellen für Bitmap- bzw Rasterkarten. Sind die deckungsgleich, wenn Du sie übereinander legst? (Das sollten sie bis auf marginale Unstimmigkeiten tatsächlich sein.)


    Welche Höhendaten (DEM) hast Du hier verwendet? Denn da scheint ja eine Abweichung zu bestehen.


    Jetzt sind kürzlich die WMS für Sachsen auf eine neue Plattform portiert worden und laufen jetzt unter HTTPS. Das kann TransDEM derzeit noch nicht. Sollte aber mit 2.6 dann funktionieren (I'm working on it). Außerdem weisen diese Dienste jetzt sehr merkwürdige Metadaten auf, deren Interpretation mir derzeit noch nicht gelingen will. Möglicherweise auch ein Fehler auf Serverseite. Jedenfalls kann man da aktuell mit TransDEM nichts machen.

  • Die Deckungsgleichheit habe ich im Programm selbst nicht überprüft.
    Ich tue mich (derzeit?) etwas schwer mit dem Handling des Programms. (Zoom, Detailstufen, etc.)


    Tendenziös lese ich aber heraus, dass es nicht mein Fehler ist, der da provoziert wurde.
    Das beruhigt mich ein wenig. Zumal ich mir sicher bin, dass es zeitnah eine Lösung geben wird.


    Vielen Dank für die bisherige Antwort.

  • Es wird im wesentlichen an der Datenquelle DEM liegen. SRTM in der bei uns üblichen Auflösung von 3 Bogensekunden ergibt nur etwa alle 60 x 90 m einen Stützpunkt.


    Mein erstes Bild zeigt den Bahnhof von Süden, also Blick nach Norden, mit SRTM 3 arc sec und TK 1:25000 um 1990 (DDR-Bestand). Der Bahnhof liegt in natura auf einer Terrasse. Die DEM-Auflösung glättet diese Terrasse weg. Der angeblich über den Berg fließende Bach sieht bei näherer Betrachtung allerdings mehr nach Obergraben, also Kanal aus. Ich vermute, da gibt es eine Mühle. Ab nördlichen Ende formt das DEM den Prallhang nicht aus, die Auflösung reicht nicht, um die notwendige Steilheit zu modellieren. Deswegen ist der Bach dort nicht die tiefste Stelle.



    Hier der Versuch mit den den seit knapp einem Jahr verfügbaren SRTM-Daten mit 1 Bogensekunde Auflösung, also 20x30m. Wobei man sagen muss, dass dies die nominelle Auflösung ist. Die reale ist deutlich geringer. Es sind halt Satellitendaten. Links mit einer topogr. Karte 1:25000 vor 1945, rechts mit TK 1:10000 aufgetragen auf 3D-UTM-Kachel.


    Schließlich das gleiche nochmal mit der Standarddarstellung von Open Street Map links und rechts mit Luftbildern auf 3D-UTM-Kachel.


    Die Höhen muss man halt nacharbeiten, aber unter Berücksichtigung der Erfassungstechnik im Rahmen der erzielbaren Auflösung ist nicht mehr zu erwarten. Die Karten und Luftbilder hingegen sind alle untereinander stimmig, unabhängig von Quelle, Maßstab und Alter.

    Die Karten in Bild 1-3 stammen vom aktuellen Sachsen-WMS, das mit TransDEM 2.6 wieder erreichbar sein wird. HTTPS funktioniert jetzt, und auch die merkwürdigen Koordinatenangaben konnten geklärt werden. Die von Sachsen jetzt verwendete WMS-Version 1.3 definiert die Achsen in einigen Koordinatensystemen um, formal korrekt, aber muss man erst mal drauf kommen.

  • Ich bin sprachlos - begeistert. Vielen Dank für die sehr ausführlichen Informationen.
    Ich werde mich sehr zeitnah daran versuchen, die Strecke neu zu "kartografieren."


    Derzeit benutze ich TransDEM 2.5. => Frage: Update frei oder kaufe ich mir ein neues?
    (Eventuelle weitere Fragen dazu möchte ich gern via PN und/oder eMail abklären.)


    Zum Bahnhof selbst: Leider ist es der einzige Punkt an der Strecke, den ich bisher
    persönlich "begangen" habe, wenn auch ohne die wichtigen Utensilien. (Foto/Skizzen-Heft)
    Zur Info: Der Bach (Zwickauer Mulde) ist im Bereich des Bahnhofes nicht kanalisiert.


    Das würde auch bedeuten, dass ich mich eventuell mit Fahrrad vor Ort begeben muss,
    um die Strecke mit GPS-Tracking abzufahren.


    Die Hauptschwierigkeit besteht für mich darin, dass die beiden Strecken zum Großteil
    nicht mehr existieren und auf OpenRailwayMap diese nicht durchgängig eingezeichnet sind.


    Es ist daher eine besondere Herausforderung für mich. Aber das ist ein anderes Thema.

  • Zur Info: Der Bach (Zwickauer Mulde) ist im Bereich des Bahnhofes nicht kanalisiert.

    Bei der Zwickauer Mulde ist am nordwestlichen Talende, bei dem scharfen Knick nach Osten, der Prallhang weggeglättet, bei den Bildern links hinten, bei SRTM 3 Bogensekunden stärker als bei dem mit 1 Bogensekunde. Damit fließt an dieser Ecke anscheinend tatsächlich Wasser bergauf. Im sonstigen Verlauf aber gar nicht so schlecht.


    Da gibt es aber noch einen zweiten Wasserlauf, neben der Straße links / westlich am Hang. Und der ist kanalisiert, auf den Luftbildern kann man die Betoneinfassung erkennen. Da findet man auch ein Einlaufbauwerk über dem Industriegebäude. Sieht also schwer nach Obergraben aus. Ist in jedem Fall oberhalb der Straße und auch in den Karten so eingezeichnet. Ein Stück weiter östlich entdeckt man einen weiteren Obergraben und die TK10 zeigt da ein Kraftwerk-Symbol, nichts ungewöhnliches für eine solche Landschaft.

  • Nein, ich war nicht mit Tachymeter vor Ort und habe vermessen. Es war bisher eine rein augenscheinliche Begutachtung.
    Allerdings glaube ich nicht, dass es in Sachsen einen Ort gibt, an dem die Physik, genauer die Gravitation für Wasser ausgehebelt wird.


    Den von Dir angesprochenen Graben habe ich erst durch Deine Aussage "entdeckt". Mein Interesse galt bisher dem Bahnhof und der für mich "näheren Umgebung."


    Wenn ich Karte und Satelliten-Bild vergleiche, entsteht bei mir der Eindruck, dass es sich bei dem kanalisierten Wasserlauf um den Silberbach handelt, der im Bereich
    des Industriegebäudes eingehaust wurde. Sicher bin ich mir nicht. Ich stecke zu wenig in der Materie, um Karte und Fotos richtig interpretieren zu können.