doppelte fahrleitung für welche situationen?

  • Laut Wikipedia wird Doppelfahrdraht "in Gleichstromnetzen ... fallweise wegen der dort auftretenden höheren Stromstärken ... verwendet." In Polen ist es m.W.n. so der Fall. Nach meinem Wissensstand treten beim Anfahren/Beschleunigen einer Lokomotive, eines Zuges die größten Ampere-Spitzen auf. Demnach müssten besonders in Bahnhöfen die Fahrdrähte doppelt verlegt werden. Leider habe ich dazu keine Schriftstücke oder andere eindeutige Beweise, die das belegen oder dem widersprechen. Auf den Anlagen der polnischen Trainz- Freunde ist es teilweise aber genau anders herum der Fall. Dort werden die Hauptgleise mit Doppelfahrdraht überspannt, aber die Nebengleise mit Einfachfahrdraht. Ich kann mir derzeit keinen Reim daraus machen. Hat von Euch jemand vielleicht Kenntnisse darüber, wie es sich wirklich verhält?

  • Ich kenne den doppelten Fahrdraht nur von unserer S-Bahn. Dort ist im gesamten Tunnelbereich ein doppelter Fahrdraht gezogen worden.


    Gruß Heiko

  • Vielen Dank für Eure Antworten, wenngleich nicht unbedingt das Gewünschte mit dabei ist.
    Der Thread bleibt ja erhalten und bei Bedarf kann ich ihn wieder nach oben schieben. a030.gif


    Oder anders: Mit der Zeit könnte sich die eine oder andre Antwort hier einfinden. :grinning_squinting_face:

  • Hab gerade mal Googel bisschen bemüht.
    Was ich jetzt so innerhalb von 5 min suche so verstanden habe kommt die doppelte Fahrleitung nur zum Einsatz wenn keine Kettenfahrleitung verwendet werden kann, aber eine große Stromstärke gebraucht wird.
    Z.B. in Tunnelstationen
    Das ist kein wissen von mir, sonder nur eine Schlussfolgerung aus dem was ich gelesen habe.
    Eine Quelle dazu:http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?5,260847


    Wahrscheinlich baut mann aber zu heutiger Zeit dann die Stromschienen (siehe Hbf Berlin).


    Gruß Heiko

  • Entscheidend für die Unterscheidung ist auch die Stromstärke. 15.000 Volt (in Deutschland, Österreich, Schweden) sind etwas anderes als 1.500 oder 3.000 Volt, wie sie in vielen Ländern anzutreffen ist (Italien, Niederlande, Polen etc.), oder 25.000 Volt (Frankreich, Dänemark, Rübelandbahn). Wenn bei der vierstelligen Voltzahl ein schwerer Zug anfahren soll oder ein leichter Zug schnell beschleunigen soll, wird viel Strom benötigt, den eine 1.500 Volt-Leitung nicht bereitstellen kann. Da braucht man dann einen zweiten Draht.


    Gruß
    Norbert

  • ja geophil, das ist Grundwissen Physik und ich glaube das das jetzt nicht die Antwort auf die Frage von UJB ist. :grinning_squinting_face::smiling_face_with_sunglasses:


    Es ging ja eher darum, wann und wo so etwas zum Einsatz kommen würde und evtl. mit praktischen Beispielen.


    Gruß Heiko

  • ja geophil, das ist Grundwissen Physik und ich glaube das das jetzt nicht die Antwort auf die Frage von UJB ist. :grinning_squinting_face::smiling_face_with_sunglasses:

    Habe ich das behauptet?


    Es sollte lediglich der Illustration von Norberts Beitrag davor dienen. Merkwürdig für mich nämlich, dass der Zusammenhang der Größen nicht schon in der ersten Antwort auftauchte. Und dass wir unterschiedliche Fahrdrahtspannungen bei den verschiedenen Bahnverwaltungen haben, dürfte ja wohl der Grund für unterschiedliche Drahtquerschnitte sein. So weit, so trivial.

  • Ich hatte den Beitrag schon früher auf der Tatstatur, habe mich dann aber zurückgehalten, weil auch ich vermutet hatte, dass dies unter Eisenbahnfans bekannt sein dürfte und ich nicht unnötig klugs_orange.gif schreiben wollte.
    Um noch mal auf die Eingangsfrage zurückzukommen: Ein weiterer Faktor ist die Einspeisung von Strom und dessen "Bandbreite", also wie viel Strom das Netz an dieser Stelle bereitstellen kann. In Bahnhöfen gibt es viele Möglichkeiten der Einspeisung und entsprechend dicke Kabel bis zum Bahnhof und zu den einzelnen Gleisen. Auf freier Strecke sieht das wieder anders aus, da Umspannwerke wegen der großen Trafos teuer sind. Deshalb kann es sein, dass im Bahnhof ein Einfachdraht reicht, aber in freier Landschaft zwei Drähte vom Umspannwerk zum Gleis die bessere Lösung sind.


    Kleine Ergänzung zum Thema: Doppeldrähte gibt es auch gern bei der Straßenbahn an Steigungsstrecken, weil auch dort mehr Saft gebraucht wird und Straßenbahnen oft mit nur 750 Volt betrieben werden.


    Gruß
    Norbert