Streckenbau ohne TransDem realistisch?

  • Guten morgen Trainzer,


    aktuell beschäftige ich mich auf den Schwerpunkt Streckenbau und da wollt ich mal so eure Erfahrungen wissen. Wie realistisch ist es eine strecke ohne TranzDem zu bauen?


    Was mir da nämlich großes Kopfzerbrechen bereitet sind die vielen Höhen unterschiede und realistische Geländezüge. Ich möchte nicht einfach eine Strecke bauen, wo plötzlich ein Berg steht , aber daneben wieder tiefstes Flachland herrscht etc.

  • Also ich habe schon viele Projekte abgebrochen.
    Der Grund war fast immer fehlende Informationen.
    Wenn du eine Strecke nachbaust solltest du dir auch überlegen ob du genug Informationen hast.
    Und zum anfang nicht eine sehr lange Strecke nehmen.


    MSFG


    Jeremy

  • Es gibt durchaus einzelne Beispiele, bei denen Streckenbauer Hügel- und Gebirgslandschaften ohne Höhendaten und Werkzeuge so modelliert haben, dass ein überzeugend realistischer Eindruck entsteht. Mancher hat eben den Blick dafür. Der Normalfall sind sicher eher die Lummerlande ("Eine Insel mit zwei Bergen ...").


    Wenn es um Vorbildstrecken geht, wird man ohne Geodaten allerdings kaum vernünftige Ergebnisse erzielen können, auch nicht in der horizontalen Streckenentwicklung. Das gilt unabhängig davon, auf welchem Wege man die Topografie der Trainz-Strecke beibringt.

  • Hallo jeaniac,


    es ist durchaus möglich eine schöne Strecke auch ohne transdem zu bauen, allerdings ist das natürlich etwas aufwendiger. Zunächst einmal sind reale Höhendaten natürlich nur bei Nachbauten realer Strecken wichtig. Je größer die Höhenunterschiede sind, desto wichtiger ist die genaue Umsetzung der Höhendaten (und desto mehr Arbeit macht sie). Da ich an einer Strecke arbeite, die im Hügelland liegt, geht es auch ganz gut ohne Transdem, allerdings muss man sich dann natürlich anders behelfen, wenn man die Höhendaten überträgt. Ich nutze Google Earth und setze in Trainz ca. alle 100 Meter einen Höhenpunkt und glätte dann zwischen verschiedenen Höhenpunkten die Landschaft. Das ist zwar nicht 100% genau, aber darum geht es ja auch eigentlich garnicht, denn am wichtigsten ist ja der Wiedererkennungswert. Außerdem haben die Höhendaten auch ein paar Abweichungen von der Realität. Am wichtigsten beim Streckenbau ist sowieso die Scenery, die macht die meiste Arbeit und sorgt erst für wirklichen Realismus.


    Viele Grüße

  • Hi Leute!


    Ich weiß zwar, dass das hier nicht wirklich hineingehört, aber trotzdem ein paar Fragen:
    - Wie realistisch ist denn der Streckenbau mit TransDem? Vor allem, wenn man eine Straßenbahnstrecke in der Stadt nachbauen will?
    - Erkennt TransDem auch Höhenunterschiede von ca. 10m oder muss man solche dann doch noch selbst bauen?
    - Und woher hat TransDem die Daten? Sind es z.B.die gleichen, die auch für Google Earth verwendet werden?
    Vielen Dank für eure Antworten! :grinning_squinting_face:


    LG, Mikadr

  • Also mir geht es primär noch nicht um reale nachbauten, ich denk mir, als Streckenbau- Anfänger wäre das auch ne Schippe zu viel.
    Jedoch möcht ich schon eine gewisse "Grundstruktur" haben, es soll halt eine realistische Geländeoptik haben.


    Was ich bereits im netz alternativ z.B noch gefunden habe ist Minidem, jedoch scheint der Admin dieser Seite ehr ne Schlaftablete zu sein, da er mich nach registrirung erst freischalten muss und das nu scho fast 2 Tage dauert. Anders kann ich mir das Programm leider aber nicht runterladen:-(


    Habt ihr mit dieser "gekürzten" Version bereits Erfahrungen gemacht?

    Einmal editiert, zuletzt von jeaniac ()

  • Man kann durchaus lernen, ohne TransDEM und anderer solcher Hilfen fiktive Strecken zu bauen. Ich selber habe ja nun doch schon eine Menge gebaut, alleine, und in Zusammenarbeit (dabei lernt man übrigens besonders gut). Je mehr man übt, und je ernster man an die Sache ran geht, desto besser dürfte das Resultat werden.
    Einen Streckennachbau würde ich jedoch nie ohne die Unterstützung von TransDEM anfangen. Theoretisch ist es natürlich möglich, aber einmal dauert es um Ecken länger, da man sämtliches nachmessen muss, und zweitens könnte man am Ende nie sicher sein, dass alles verhältnismäßig stimmt.

  • Ganz unabhängig von zu verwendenden Werkzeugen stellt sich zunächst die Frage, will man digitales Kartenmaterial, kurz Geodaten, nutzen oder nicht. Nachbau einer Vorbildstrecke ohne Geodaten geht natürlich auch, ich würde so ein ein Projekt dann "nach Motiven von ..." nennen.


    Einzelne Streckenbauer haben ein Händchen für gefällige manuelle Geländeformung - ohne Datenunterstützung. Einer hat hier schon geschrieben.


    Im Normalfall sehen die rein manuellen Ergebnisse oft bescheiden aus. Vorherrschend Ebene, und am Rand irgendwelche unmotiviert steilen Hügel. Nicht das so etwas in der Natur nicht vorkäme. In Südostasien zieht sich eine Bruchkante mit alten Vulkanstümpfen von Thailand über Vietnam bis Südchina. Zwei oder drei Stellen gehören zum Unesco-Weltnaturerbe. Aber hierzulande gibt es dergleichen aber nicht, egal ob fiktiv oder Nachbau.


    Keine Landschaft in unserer Ecke ist wirklich brettflach. Es sind schon die kleinen Bodenwellen, ob durch die Natur oder durch Eingriff des Menschen, die Landschaft prägen und im Modell glaubhaft machen.


    Nun gibt es auch für fiktive Landschaft Geländegeneratoren und auch Anleitungen, so etwas in Trainz zu nutzen.


    Allerdings ist ein realistischer Eindruck auch mit einem Generator nicht einfach zu erzielen. "Normale" Landschaft ist alles andere als trivial. Die Erdoberfläche wird geprägt durch Erosion, Wasser formt Täler, Wasser fließt irgendwo hin, aber immer nach unten. Komplex für einen Generator. "Mondlandschaft" ist viel einfacher.


    Daher stellt sich die Frage, ob nicht auch für eine fiktive Strecke reale Höhendaten verwendet werden sollten. Sieht einfach besser aus, wenn man eben nicht, wie anfangs erwähnt, das besondere Händchen für so etwas hat.

  • Wo gibts überhaupt transdem, und isses Freeware?
    ich hab als ein weiteres Projekt die Ravensberger Bahn(KBS386), und, nunja, is ziemlich Flach hier, daher eig auch sehr einfach, dennoch, Espelkamp z.B. dort ist die B239 in nem Strassengraben...

    Einmal editiert, zuletzt von MR-Y ()

  • Transdem ist Payware, am besten fragst du hierzu Geophil :)

  • Und dieses Minidem, das jeaniac erwähnt hat (ich habe es schon bei Ecsjoko gefunden), ist das eine ernst zu nehmende Alternative, oder nur Spielerei? Und funktioniert es mit TS2010?


    LG, Mikadr

  • Zitat von jeaniac

    Was ich bereits im netz alternativ z.B noch gefunden habe ist Minidem

    Die Namensgebung "Minidem" befindet sich auf urheberrechtlichem Glatteis. Nach dem Auspacken findet man MicroDEM, ein sehr verbreitetes kostenloses DEM-Betrachtungs- und Bearbeitungsprogramm, aus der Feder von Prof. Peter Guth und Mitarbeitern einer US-Hochschule. Das kann man mit der Suche nach "MicroDEM" auch direkt an der Quelle herunterladen.


    MicroDEM zusammen mit dem ebenfalls kostenlosen Programm HOG ist durchaus geeignet, realistische Trainz-Landschaften zu formen, bei Verwendung echter Höhendaten. Wirklich nutzbar hierzulande aber nur für fiktive Strecken.


    Was für ein hiesiges Projekt für Anfänger mit MicroDEM/HOG nämlich nicht zu schaffen sein wird, ist das Aufbringen einer Bodentextur zur Wiedergabe einer Landkarte. (Für US-Projekte allerdings mit beherrschbarem Aufwand möglich.)



    Den generellen Nutzen für Vorbildstrecken von DEM und Landkarte zusammen kann man z.B. hier sehen (Bilder 2 und 3 im Beitrag):
    http://forums.auran.com/trainz…d.php?p=785325#post785325

  • Also, nochmal für Dummys:
    - Minidem bzw. MicroDEM ist in Verbindung mit HOG ein gutes Programm, um fiktive Strecken zu erstellen
    - und nur mit TransDEM kann man gut echte Landschaften nachbauen, weil da auch Karten eingearbeitet werden.
    War das so richtig?
    --
    Und ich wiederhole einige Fragen, die ich schon in Beitrag #6 gestellt habe:


    Zitat

    - Wie realistisch ist denn der Streckenbau mit TransDem? Vor allem, wenn man eine Straßenbahnstrecke in der Stadt nachbauen will?
    - Erkennt TransDem auch Höhenunterschiede von ca. 10m oder muss man solche dann doch noch selbst bauen?
    - Und woher hat TransDem die Daten? Sind es z.B.die gleichen, die auch für Google Earth verwendet werden?


    Würde mich freuen, wenn ihr einige Sachen beantworten könntet!


    LG, Mikadr

    Einmal editiert, zuletzt von Mikadr ()

  • Zitat von Mikadr

    Also, nochmal für Dummys:
    - Minidem bzw. MicroDEM ist in Verbindung mit HOG ein gutes Programm, um fiktive Strecken zu erstellen

    Ich würde bei meinem Begriff bleiben: "durchaus geeignet".


    Zitat

    - und nur mit TransDEM kann man gut echte Landschaften nachbauen, weil da auch Karten eingearbeitet werden.

    Es gibt auch andere Programme, Hilfsmittel und Verfahren. Einige Stichworte wurden genannt. Nur stehen nach meiner unmaßgeblichen Einschätzung Aufwand und Ergebnis in einem nicht-optimalen Verhältnis.



    Zitat

    - Wie realistisch ist denn der Streckenbau mit TransDem? Vor allem, wenn man eine Straßenbahnstrecke in der Stadt nachbauen will?

    Was verstehst Du in diesem Zusammenhang unter Realismus?


    Zitat

    - Erkennt TransDem auch Höhenunterschiede von ca. 10m oder muss man solche dann doch noch selbst bauen?
    - Und woher hat TransDem die Daten? Sind es z.B.die gleichen, die auch für Google Earth verwendet werden?


    TransDEM selbst ist nur das Werkzeug zur Verarbeitung der Geodaten. Theoretisch kann TransDEM auf cm genau arbeiten, das ist aber nicht realistisch. Üblicherweise beträgt die horizontale Rechengenauigkeit etwa 1m, die vertikale unter 1m. Aber das ist die interne Genauigkeit. Die tatsächliche Genauigkeit wird durch die verwendeten Geodaten bestimmt.


    Für Deutschland gibt es flächendeckende kostenlose Höhendaten aus den SRTM- und ASTER-Projekten, mit einer nominellen horizontalen Auflösung von 3 bzw 1 Bogensekunden (etwa 60 x 90 m, bzw 20 x 30 m) und einer vertikalen Auflösung von 1m. Das ist nominell. Die Daten sind per Satellit erfasst worden. Man muss sowohl in der Höhe als auch durch die horizontale Auflösung mit Ungenauigkeiten rechnen. Insbesondere wird die horizontale Auflösung nicht ausreichen, um Erdbauten wie Dämme oder Einschnitte vorzumodellieren.


    Für die Alpen stehen zusätzlich noch die Viewfinder-Panoramas-Daten in 1 Bogensekunde zur Verfügung. Die wurden manuell aus topogr. Karten erstellt. Zwar "nur" ein Hobby-Projekt, mit aber weitgehend guten Ergebnissen.


    Kostenpflichtige Höhendaten für Deutschland gibt es herab bis zu 5m horizontaler Auflösung. Amerikaner haben es besser. Siehe:
    http://forum.transdem.de/viewtopic.php?f=2&t=24
    (Ursprünglicher Beitrag dazu hier im TD-Forum leider beim Umzug des Forums verstümmelt)


    Edit: Basti hat's zwischenzeitlich repariert. Siehe hier: http://archiv.trainzdepot.net/…thread.php?thread_id=3118



    Bei Karten kann TransDEM für höchste Auflösung auch Luftbilder verarbeiten und als Kachelobjekte in die Trainz-Strecke einfügen. Letztlich kann man so im Extremfall auch die Position eines Kanaldeckels exakt wiedergeben.


    Was für Straßenbahnen aber wichtiger ist: Dort hat man auf auf relativ kleinem Raum schon Netzcharakter. Strecken teilen sich auf und kreuzen sich ein paar Straßenkreuzungen weiter schon wieder. Hier bewirkt die direkte Übertragung der Karten/Luftbilder in die Trainz-Landschaft den maßstäblichen Nachbau der Strecken. Entfernungen stimmen automatisch. Bei entsprechender Vorlage auch die Radien. Alle Dimensionen passen einfach zusammen und stimmen mit dem Vorbild überein.

    Einmal editiert, zuletzt von geophil ()

  • Vielen Dank geophil! Dann werde ich mir wahrscheinlich TransDEM zulegen - das ist mir die 25€ wert... :grinning_squinting_face:


    LG, Mikadr