3achsbogey

  • Hallo Dampfloker,
    schau bitte einmal auf die DLS,Gerd hatte so etwas ähnliches einmal gebaut. kuid2:72730:50013:3.
    Frank!

  • Wie ich schon vermutet hatte, handelt es sich bei den Drehgestellen um preußische Regeldrehgestelle. Diese gibt es bisher nicht für Trainz.


    Laut Musterblatt waren die preußischen Schnellzugwagen alle vierachsig. Lediglich die Schlafwagen hatten sechs Achsen. :winking_face:


    Ein vierachsiges Regeldrehgestell gibt es von FSP, aber das ist nicht besonders gut umgesetzt. Zumindest nicht nach den jetzigen Möglichkeiten.


    EDIT:
    Ich erinnere mich, dass eine Userin namens Conny (oder ähnlich?) solche Wagen einmal vorgestellt hatte. Jedoch weiß ich nicht, was daraus letztendlich geworden ist.

  • Interessant...
    Warum haben dann die Fleischmann-Wagen alle 6-Achs-Bogeys? Wohl weil es dann besser aussieht?
    Und was ist dann das für ein Wagen (Bild S/W)?
    An dieses bogey habe ich auch schon gedacht - also welches sieht denn nun eher nach dem Vorbild aus (PKP wie Original oder preussisches Regeldrehgestell)?
    Die Objekte von conny sind wohl alle in der Versenkung verschwunden...

  • Entschuldigung, ich muss mich ein wenig relativieren.


    1. Ein Großteil der Wagen hatte Drehgestelle amerikanischer Bauart, die so genannten Schwanenhalsdrehgestelle. Ich habe leider kein Wissen darüber, nach welchen Kriterien damals die Drehgestelle verwendet worden sind. Es können also beide Drehgestelle "richtig" sein. So hatte ein Dritteklassewagen nach Musterblatt "D I 6", "D I 7", "I a 6" und "I a 7" preußische Regeldrehgestelle, nach Musterblatt "I a 6 a" und "I a 6 a" hingegen Schwanenhalsdrehgestelle.


    2. Ich habe in den mir vorliegenden Zeichnungen nach preußischem Musterblatt ("D I ..." und "I a ...") keinen sechachsigen Sitzwagen gefunden. Es scheint aber welche gegeben zu haben, wenn man den folgenden Links folgt.
    Sitzwagen
    Bau eines C6ü


    3. Die oben beschriebenen Musterblätter zeigen verschieden lange Wagen.
    Es wäre daher sehr wichtig in Erfahrung zu bringen, welche Wagen Kilanziom gebaut hat.
    (Eventuell hilft auch die Anzahl der Abteile weiter.)
    Ein dreiachsiges Drehgestell passt, dem Original entsprechend, auch nicht unter jeden Wagen.


    Es tut mir leid, dass ich Dich auf die falsche Fährte gelockt habe. mx35.gif


    EDIT:
    Ich habe mir das Objekt einmal angeschaut. Es hat sieben Abteile, welche es in meinen Unterlagen (die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben) nur bei Wagen erster und zweiter Klasse gab, sprich AB4üPr... Das doppelte Milchglasfenster ist für einen kleinen Aufenthaltsraum mit Sitzbank in Fahrtrichtung an der Außenwand (Bedeutung?). Diese gab es aber nur in Wagen der dritten Klasse - nach meinen Unterlagen zumindest. Nach meinen Unterlagen befindet es sich aber, wenn man die Abteilseite betrachtet, auf der linken Seite. Beim besagten Objekt aber befindet sich das "Doppelfenster" rechts. Es muss also ein komplett anderer Wagen sein, den ich nicht bei mir in den Unterlagen verzeichnet habe.

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  • "Autschn" würde jetzt der Maulwurf sagen. (Frosch und Maulwurf :winking_face: ) Das Teil ist wirklich etwas modern geraten.
    Beachte bitte, dass der Wagen auf Deinem s/w-Bild 8 1/2 oder 9 Abteile hatte.
    Im Großen und Ganzen schaut es aber immer noch sehr interessant aus.


    Du scheinst ein großer Fan der Zeit zu sein, zumindest, wenn ich mir Deine putzige Signaltechnik mit anschaue. :grinning_squinting_face:

  • Nun habe ich noch zwei bogeys auf der DLS gefunden, mußte sie aber noch farblich nachbehandeln und die Att.-Punkte neu ausrichten...
    Den Personenwagen habe ich nun auch für die dritte Klasse repaintet. Gabs den auch für die vierte Klasse? Und wo findet man denn die genaue preussische Bezeichnung dieser Wagen?
    Apropo putzige Signale:
    Das sind deutsche Signale rumänischer Produktion, die ich auf KPEV repaintet habe, da kann man nicht viel Vorbildtreue erwarten.
    Oder weiß jemand KPEV-Signale in Trainz?

  • Ein herzliches Moinmoin hier aus'm "tiefen" Süden. :grinning_squinting_face:


    Die linken Drehgestelle gefallen mir besser als die rechten. Allerdings hast Du immer noch das Problem mit der Aufteilung der Abteile. Je nach Wagenklasse gab es 7, 8 oder 81/2 Abteile. Das zeigt sich auch in der Fensteraufteilung. Es ist halt ein Kompromiss.


    Bei der Nomenklatur der Sitzwagen gab es eine einfache Regel
    # Klasse(n)
    #Anzahl der Achsen
    # Mit Übergangseinrichtung (i = intercommunication, mit offenen Übergängen; ü = mit Faltenbalg)
    # Herkunftsland
    # Baujahr.
    # Später kamen dann noch Bezeichnungen für die elektrische Zugheizung (z) und andere Dinge (Wendezugbetrieb, etc.) dazu.
    So war ein AB4üPr07 ein preußischer Sitzwagen 1. und 2. Klasse mit Faltenbalg-Übergang, Baujahr 1907.
    Wenn Du, wie Kilanziom zB. die Bahngelsellschaft noch davor stellst, ist der Wagen gut in der Masse auffindbar. ZB. PKP AB4üPr07.


    Eine vierte Klasse gab es meines Wissens nach bei den Schnellzugwagen nicht. Diese gab es bei so genannten Vorortzügen (meist 3achsige Abteilwagen) und Nebenbahnwagen. (Die Proleten sollen arbeiten und nicht reisen. :P)


    Bei den Signalen ist es, wie so oft immer eine Frage, welche Kompromisse Du bereit bist einzugehen.


    Auf dem kleinen Bahnhof unten im Bild ist recht viel los. Da kommt keiner mehr rein und der nächste muss schon draußen warten. :grinning_squinting_face:

  • Nun ist es aber mal Zeit, Dir zu danken für die viele Mühe, die Du Dir da gemacht hast...
    Meine Repaints sind also B4üPrXX, B6üPrXX und C4üPrXX - Baujahr weiß man halt nicht.
    Was mich noch interessiert - die meisten Bilder, die ich gefunden habe, zeigen lateinische Klassenziffern auf den Wagen, manche aber römische. Was ist denn nun richtig, bzw wann wurden welche verwendet?
    Das konnte ich auch nicht auf der Seite "Reichsbahndirektion Breslau" erfahren, die aber sonst eine sehr interessante Seite zum studieren ist.

  • Zu den Klassenbeschriftungen habe ich meine Materialien durchsucht und folgende Ergebnisse herausfiltern können.


    historisches Bildmaterial

    • arabische Ziffern unterhalb der jeweils äußeren Abteilfenster
      (der preußische Adler befand sich dabei unterhalb der darauf folgenden Abteilfenster)


    Zeichnungen (Musterblätter)

    • entweder arabische Ziffern unterhalb der jeweils äußeren Abteilfenster
      (der preußische Adler befand sich dabei meist unterhalb der darauf folgenden Abteilfenster)
    • oder römische Zahlen in den Türen
      (der preußische Adler befand sich dabei unterhalb der äußeren Abteilfenster)


    Des weiteren fand ich heraus

    • Bei den Musterblättern "D I ..." stehen römische Zahlen in den Türen.
      Bei den Musterblättern "I a ..." sind es durchweg arabische Ziffern unterhalb der (Abteil)-Fenster.
    • Die Musterblätter "D I ..." sind, soweit ich es erkennen kann, von 1904, die Musterblätter "I a ..." von 1910.


    Ob man daraus eine Regel ziehen kann (Wagen von 1904 mit römischen Zahlen und von 1910 mit arabischen Ziffern) konnte ich anhand meines Materials nicht zweifelsfrei klären. (Sorry!)


    Mich interessiert Deutsche und Europäische Geschichte. Diese ist auch Technikgeschichte und damit auch die der Industrialisierung. Dazu gehört u.a. die Eisenbahn. Für die damalige Zeit muss den Menschen die Eisenbahn wahrscheinlich eine Revolution gewesen sein, wie wir sie vielleicht annähernd mit der Entwicklung der Computer vergleichen können. Auch wenn die Zeit damals sehr hart war, war die Technik für die Menschen oft eine Arbeitserleichterung. Andererseits aber auch ein Fluch.


    Wenn ich Dir irgendwie weiter helfen kann, schreib ruhig eine PN, da ich nicht regelmäßig hier vorbei schaue. In den folgenden Tagen sowieso nicht, da es viel zu tun gibt; geschäftlich wie privat.

  • Ich könnte mir vorstellen, das es beide Formen gab. Räder/Achsen sind ja Verschleißteile und wurden u.a. wegen Heißläufern recht oft gewechselt/erneuert.
    Konstruiert wurden die vermutlich mit Flachstahl-doppel-V oder Y Speichenrädern aber später eingesetzt bestimmt auch mit Scheibenrädern.
    Ich hab dazu allerdings keine historischen Belege gefunden - ist also reine Vermutung.
    Gruß

  • Ich kann Dir leider nicht wirklich weiter helfen.
    Ein Versuch.


    Ich habe keine eindeutigen Belege für einen zeitlich eng eingrenzbaren Wechsel von Speichenräder auf Scheibenräder, genau so wenig wie für den Wechsel von Stangenpuffer auf Hülsenpuffer.


    Bei den Rädern spielte neben der technischen Weiterentwicklung der Fertigung auch die Belastung/Belastbarkeit eine große Rolle. (Ich habe irgendwo Informationen herum liegen, kann sie aber nicht finden. :loudly_crying_face: Sorry.)


    Es gab schon sehr früh Scheibenräder bei der Sächsischen Staatsbahn. Ich erinnere mich zB. an einen kurzen offenen ungebremsten Güterwagen der Gattung Omk.


    Auf den oben schon erwähnten Musterblättern für vierachsige Schnellzugwagen konnte ich bei einigen Musterzeichnungen von 1910 noch Speichenräder erkennen. Es könnte ein Indiz dafür sein, dass bis dato zumindest Speichenräder als Standard Verwendung fanden.


    Allgemein: Beachte bitte bei Deinem Ummal-Ehrgeiz, dass auch hier die Wagen keine gleich großen Abteile hatten. Dadurch ergab sich bei den Wagen auch eine unterschiedliche Wagenlänge. Zudem hatten die meisten der so genannten "Hundert-Türen-Wagen" ein kleines Häuschen an einer Stirnseite oberhalb des Daches, in denen die Bremskurbel war. Später, als die Züge alle durchgehende (Luft-) Bremsen hatten, wurden die Häuschen zum Teil abgebaut und die Handbremskurbel innerhalb des Abteils am Wagenende in der Außenwand versteckt. Genau so, wie Du es bei Deinen polnischen Wagen sehen kannst. Kurz gesagt, ist es nur ein Wagen von weit über 100 verschiedenen dreiachsigen Versionen.


    Um Dir einen Überblick zu verschaffen, gibt es ein Heft "Skizzensammlung, Reisezugwagen der Reichsbahn, Teil II, Preußen" 180 Typenskizzen ca. 1:100 von zwei- und dreiachsigen Abteilwagen und den dazugehörigen Gepäckwagen, Herausgeber: Freunde der Eisenbahn eV. Hamburg. In der Bucht oder im ZVAB wirst Du sicher fündig.

    Einmal editiert, zuletzt von ujb1 ()

  • Danke nochmal für Deine Ausführungen
    Klar findet man auch antiquarische Bücher zu diesem Thema, auch sehr umfangreiche und ergiebige darunter.
    Aber für 85 € kaufe ich mir jetzt kein Buch, nur um vorhandene Wagen umzurepainten.
    Wenn ich CC wäre und ernsthaft vorhätte, diese damalige Zeit vorbildgerecht umzusetzen (und auch die Zeit dazu hätte), wäre das wieder etwas anderes.
    Ich denke, ich habe diese Sache etwas zu ernsthaft betrieben.
    Ich glaube, am besten repainte ich einfach noch ein bißchen nach meiner Fantasie weiter, und natürlich im Rahmen, was mit Trainz-Mitteln halt so möglich ist - wenn man das Hobby zu ernsthaft betreibt, verliert es irgendwann auch etwas seinen Sinn.
    Ich werde Speichenräder verwenden, Drehgestelle tauschen und Farbvarianten erstellen, wie es mir gefällt und einfach Spass daran haben. Dafür ist das Hobby ja schließlich da......
    Anbei noch zwei Speisewagen ohne Anspruch auf Vorbildtreue:

  • Mach doch Dein Ding, wie Du magst und lass Dir von keinem etwas einreden. Klar, kann man das Ganze bis zur Exzesse betreiben, aber was bringts? Eben. Wichtig ist, dass es Dir offensichtlich Spaß macht.

  • Naja Infos einholen finde ich grundsätzlich schon angebracht - aber es muss im Rahmen bleiben.
    An Selbstbau-Content für Eigenbedarf legt man nun mal andere Maßstäbe an wie an Payware oder DLS Kontent.
    Aber die drehscheibe-online kann dir da z.b. sicher mehr Infos geben als ein paar Hoppytrainzer - ohne das du dich da in Kosten wirfst.
    Allerdings hab ich mir für meine Projekte auch schon Material, Pläne, Bücher gekauft und hab mir Dinge vor Ort angesehen.
    Ist halt immer die Frage, wie sich Trainz ggf. mit der realen Bahn oder der eigenen Modellbahnanlage zusammen bringen lässt.
    Und eigentlich wollen wir es ja doch alle so vorbildgetreu wie möglich :)
    Gruß