ICE-Unfall am Kölner Hauptbahnhof

  • Hintergrund weiter unklar


    Nach dem ICE-Unfall am Kölner Hauptbahnhof hat die Staatsanwaltschaft noch keine Erkenntnisse darüber, warum der Zug entgleiste. Nach den bisherigen Ermittlungen sei die Notbremsung durch einen Bahnmitarbeiter erfolgt, nachdem dieser auf den Schienen schleifende Teile unter dem Waggon bemerkt hatte, sagte Oberstaatsanwalt Günther Feld. Ob die Notbremsung die Ursache für die anschließende Entgleisung war, könne er nicht beurteilen.


    Feld stellte damit einen Bericht des "Spiegel" klar. Das Magazin hatte gemeldet, dass der Unfall nach ersten Ermittlungsergebnissen nicht durch die Notbremsung des Zugpersonals ausgelöst worden sei.

    Die Staatsanwaltschaft will nun ein eigenes Gutachten in Auftrag geben, bei dem die defekten Teile untersucht werden. "Wir haben Kontakt zu Professoren der Technischen Hochschule Aachen, die mitbegutachten sollen." Die Untersuchungen seien sehr kompliziert und könnten mehrere Wochen dauern. Die Behörde ermittelt gegen unbekannt wegen Gefährdung des Bahnverkehrs.


    Weiter Verkehrseinschränkungen

    Die Bahn geht bisher wegen der regelmäßigen Untersuchung der Züge von einem Einzelfall aus. Die Bahn hatte am Freitag dennoch fast alle ICE der dritten Generation zur Überprüfung aus dem Verkehr gezogen. Deshalb kam es auch am Samstag wegen zu Einschränkungen im ICE-Verkehr. Das Ersatzprogramm laufe aber gut an, teilte die Bahn mit. Mehr als 60 Prozent der ICE 3-Fahrten könnten wieder stattfinden. Mit Einschränkungen sei vor allem im Raum Köln und Frankfurt zu rechnen.

    Im Bereich der Spekulationen

    Der Fahrgastverband Pro Bahn stellte sich hinter das Unternehmen. Die Rückrufaktion für 61 ICE-Züge sei eine reine Vorsichtsmaßnahme, sagte Verbandschef Karl-Peter Naumann der "Bild"-Zeitung. Die Züge würden regelmäßig kontrolliert.

    Dagegen warnte der Schienenverkehrsexperte Markus Hecht von der Technischen Universität Berlin vor einer Bagatellisierung: "Ein solcher Defekt ist das gefährlichste, was es gibt", sagte er dem "Tagesspiegel". Der Achsschaden müsse bereits länger vorhanden gewesen sein.

    Nach dem schwersten Eisenbahnunglück in Deutschland vor zehn Jahren im niedersächsischen Eschede war der Bahn mangelhafte Wartung vorgeworfen worden. Damals war ein ICE wegen eines defekten Radreifens entgleist. 101 Menschen starben.



    Reine Vorsichtsmaßnahme: Die ICE-Züge des Typs 3 werden überprüft.Ein sechster Zeuge hat sich erst später bei der Polizei gemeldet. Er war in Siegburg ausgestiegen und hatte den Zugbegleiter auf die Geräusche aufmerksam gemacht. Seine Warnung wurde offenkundig ernst genommen. Wie aus Bahn-Kreisen verlautete, hat das Zugpersonal auf der Fahrt nach Köln dann nach der Ursache der Geräusche gesucht. Bei der Ausfahrt aus dem Kölner Hauptbahnhof zog dann ein Zugbegleiter kurz vor dem Einschwenken auf die Hohenzollernbrücke die Notbremse. Wagen 23 sprang aus den Schienen, die Radsatzwelle war defekt.


    Bahn: Überprüfung reine Vorsichtsmaßnahme


    Die Überprüfung der ICE-Züge sei eine reine Vorsichtsmaßnahme, hieß es bei der Bahn. Reisende müssten das Wochenende über noch mit Einschränkungen beim Fernverkehr rechnen. Vor allem der ICE-Verkehr über Köln und Frankfurt nach München und Stuttgart sowie zwischen Frankfurt und Paris ist betroffen. Ein Ersatzverkehr, vor allem mit IC-Zügen, werde eingerichtet. Zudem zeige sich die Bahn kulant bei der Erstattung von Fahrscheinen. Am Montag sollen laut Rausch alle Züge wieder planmäßig fahren.


    Eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums in Berlin sagte, die Bahn habe die Behörde "sehr zeitnah" über die Untersuchung der ICE-Züge informiert. Das Bundesministerium nehme keinerlei Einfluss auf die Ermittlungen zu dem Unfall. Das werde den Experten des Eisenbahn-Bundesamtes überlassen.


    Kette von Zwischenfällen in 2008


    Zu den möglichen Konsequenzen, falls die Achse des Kölner ICE in voller Fahrt gebrochen wäre, wollte sich Rausch nicht äußern. Auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke Frankfurt-Köln werden mehr als 300 Kilometer in der Stunde erreicht. Vergleiche mit dem Zugunglück bei Eschede durch einen gebrochenen Radreifen lehnte die Bahn ab. Bei einem der schwersten Bahnunglücke in der Geschichte des Unternehmens waren am 3. Juni 1998 im niedersächsischen Eschede 101 Menschen ums Leben gekommen und 105 verletzt worden.


    Auch in diesem Jahr haben Unfälle der Bahn bereits für Aufsehen gesorgt. So raste am Freitag erneut ein Zug in eine Schafherde. Bei dem Unglück einer Regionalbahn zwischen Bensheim und Lorsch (Hessen) wurden 52 Tiere getötet. Menschen wurden nicht verletzt. Bereits Ende April war ein ICE am Landrückentunnel bei Fulda mit Tempo 220 in eine Schafherde gerast und entgleist. Dabei waren 19 Menschen verletzt worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Bahn, weil ein Zugführer zuvor der Betriebsleitzentrale in Frankfurt gemeldet hatte, dass er in entgegengesetzter Richtung ein Schaf überfahren hatte. (Informationen zu Ausfällen und Verspätungen: http://www.bahn.de/aktuell )


    Unter einem Bild stand noch:


    Zitat


    Was wäre gewesen, wenn die Achse bei Hochgeschwindigkeit gebrochen wäre?


    Meine Frage:


    Wird der ICE einen schlechten ruf haben?
    Wenn sowas nochmal passiert, werden die ICE's aus der Bahn rausgenommen?
    Wieso gerade bei ICE die Achsen und so oft?


    Sind die Typ3 anfälliger? oder haben je nach Typ verschiedene Achsen?

  • danke @FSP
    ich habe das gepostet, weil es in dieser Kategorie noch nicht stand in diesem Forum:-D


    erstmal drauf kommen *hihihi*



    MfG. Micha