In diesem Thread soll weniger über die Eisenbahn, als mehr über ihre Geschichte
berichtet werden. Beginnen möchte ich mit einem Bericht aus der Nachwendezeit.
Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass die Bereiche Eisenbahnen und Politik stets
miteinander verknüpft waren. Auch heute noch ist der Neubau oder Ausbau von
Bahnstrecken stark von der politischen Führung des jeweiligen Landes abhängig.
Als Beispiel möchte hier über den Lückenschluss, zwischen Uelzen und Salzwedel
an der, von der MHE im Jahre 1873 eröffneten und zum Verkehrsprojekt Deutsche
Einheit Nummer 3 gehörenden Strecke, Uelzen-Stendal, berichten.
Hier stritten die Stadt Uelzen, die Gemeinde Wieren, sowie einige politisch moti-
vierte Bürgerinitiativen vor dem Lüneburger Verwaltungsgericht, mit der DB und
dem Bund um den Beginn der Bauarbeiten. Man befürchtete eine zu hohe Zugfol-
ge, sowie eine übermäßige Lärmbelästigung entlang der Strecke.
Allerdings war der Klageweg für die Eisenbahngegner nicht von Erfolg gekrönt,
im Dezember 1999 wurde der Streckenabschnitt eröffnet. Auf sachsen-anhalti-
nischer Seite hingegen gab es keine Gegner, hier freute man sich sehr über die
neue Bahnverbindung und hatte die Gleise, einschließlich der Oberleitung schon
Anfang der neunziger Jahre fertig verlegt. Durch die Klagewelle im Land Nieder-
sachsen verzögerte sich die Fertigstellung um etwa fünf Jahre.
Meine Aufnahmen aus den frühen siebziger Jahren zeigen den Strecken-
verlauf an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Im Hintergrund ist der
aufgelassene Bahnhof Bergen/Dumme erkennbar.