Höhenausrundung in TRS2004

  • Guten Abend,


    ich bin's mal wieder. Das Problem: Beim Übergang von einer Steigungsstrecke (hier 10,92 0/00) auf horizontal habe ich mit einem Ausrundungsradius von 10.000 m m. E. mathematisch korrekt nach 54.6 m die Steigung auf 8,2 0/00 entsprechend einem Höhenzuwachs von 0,45 m und für die nächsten 54,6 m auf 2,7 0/00 entsprechend einem Höhenzuwachs von 0,15 m reduziert - danach 0 0/00. Der Höhenzuwachs für die Übergangstrecke beträgt also 0,6 m statt 1,2 m auf der ungerundeten Steigungsstrecke. Die Schaltflächen "Steigung übernehmen" und "Vertexhöhe holen" bestätigen die Richtigkeit der Eingabe. Und jetzt kommt's: Sofort hinter dem jeweiligen Spline beginnt die neue Steigung, bleibt bis zum nächsten Spline erhalten und knickt dann in die nächste Steigung um. Es ist also keine Ausrundung, sondern eine "Ausknickung" als Übergang. Bei den Gleisbögen wirken ja u. a. die Endgeraden auf einen harmonischen Bogenverlauf ein. Gibt es eine Möglichkeit in TRS2004, die Höhenausrundung auch tatsächlich auszurunden?? Das Einfügen weiterer Splinepunkte mit entsprechend geringeren Steigungsdifferenzen ändert ja nichts an der "Eckigkeit" der Übergänge, verringert lediglich die "Hopser" z. B. des ICE bei höheren Geschwindigkeiten.


    Viele Grüße und danke schon mal


    Wolfgang

  • Höhenrundungen werden von Trainz genauso behandelt wie Kurven. Versuche das ebene Endstück mit dem Begradigungswerkzeug zu begradigen. Das sollte den Knick in der Ausrundung zum nächsten Steigungsstück beseitigen.

  • Ich habe für mich als erstes versucht, den Strecken-/Steigungsverlauf als Text auf ein paar Stichpunkte zu reduzieren,
    damit ich das Thema für mich besser verstehen kann. Korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege.

    • ebene Strecke
    • Ausrundung zur Steigung
    • Steigungsstrecke (begradigtes Gleis?)
    • anschließend zweite Steigung (begradigtes Gleis?)

    Als Lösungsansätze schlage ich vor:

    • Wenn beide Steigungen begradigte Gleise sind:
      Ein Übergangsgleisstück dazwischen zu bauen, welches vom ursprünglichen Knickpunkt aus in beide Richtungen gleich entfernt endet.
    • Wenn nurdie erste Steigung begradigt ist:
      Dann brauchst Du nichts unternehmen.
    • Wenn nur die zweite Steigung begradigt ist:
      Dann sollte die Steigung ausgerundet werden, analog zum ersten Punkt.
    • Wenn keines der beiden Gleise am Knickpunkt begradigt ist:
      Da wird das Verfahren etwas komplexer. Du müsstest die Streckenabschnitte in kleinere gleichmäßige Sektionen *1) unterteilen und an dem Knickpunkt eine Ausrundung "hin zaubern." Sprich, etwas mit den Höhen spielen.


    *1) Die gleichmäßige Sektionierung ist besonders wichtig bei Gleisbögen, da sich die Radien sonst etwas merkwürdig verhalten. Das selbige gilt auch für die Höhenentwicklung.

  • Guten Abend und vielen Dank Euch Beiden für die schnelle Reaktion.


    Das Werkzeug für die Begradigung von Endgeraden hat keinen Einfluss auf die Höhenausrundung, die Gradientenwerkzeuge wirken - bei mir - immer aud den kompletten Abschnitt zwischen 2 Splinepunkten. Sonst wüsste ich nicht, welches Werkzeug auf die horizontale Endgerade angewendet werden kann, damit sich der Höhen-Übergangsbogen an deren Seite zum Steigungs- (hier Gefälle-)Kreisbogen ausrundet, so wie es die Begradigung der Endgeraden auf die Kreisbögen bewirkt.
    Mein fraglicher Streckenverlauf, Udo, ist folgender: Ein 30°-Bogen mit einem Zwischensplinepunkt und einheitlicher Steigung (Vorgerade gleiche Steigung) geht in eine Endgerade mit Nullsteiugng über. Am Ende des Kreisbogens bzw. ab Beginn der Endgeraden habe ich die Höhenausrundung eingebaut. Ich hänge mal ein Bild zur Verdeutlichung an. Nehme ich den mittleren Splinepunkt der Höhenausrundungsstrecke weg, stellt sich über die ganze Länge dieser Strecke die dann durchschnittliche Steigung von 5,5 ein. Das mit dem Übergangsgleisstück habe ich nicht ganz verstanden: vom Beginn der Endgeraden in beide Richtungen, also auch auf den Bogen, die gleiche Strecke markieren und am Ende jeweils die dem Höhenübergangsbogen entsprechende Höhe einstellen? Im Moment gucke ich noch genau so "doof aus der Wäsche" wie mein Bild links.


    Viele Grüße


    Wolfgang

  • ujb1 hat das aus meiner Sicht zutreffend beschrieben.


    Die Gleise sollten folgende Abfolge haben

    • ebenes Gleis (begradigt)
    • Ausrundung (nicht begradigt), vom gedachten Knickpunkt in beide Richtungen gleich weit in das ebene und das Steigungsgleis hineinreichend und dort die Splinepunkte für die Enden des Ausrundungsgleises gesetzt.
    • Steigungsgleis (begradigt)


    Sven Hawk: Ich habe deine Ausführungen im letzten Post leider nicht verstanden. Nur zur Sicherheit, das Begradigungswerkzeug ist nicht das Gradientenwerkzeug. Im Ausrundungsgleis drafts du keinen weiteren Splinepunkt setzen.

  • Hallo,


    ich habe mich sicher noch nicht präzise genug ausgedrückt und hänge deshalb zur Erläuterung noch eine Zeichnung (unmaßstäblich!) an, die mein Problem in der Seitenansicht zeigt. Ich möchte, dass die Höhenausrundung von dem steigungsbehafteten Kreisbogen rechts zu dem horizontalen Endgleis etwa den Verlauf des schwarzen Kreisbogens einnimmt. Mittels der Splinepunkte 2 und 1 verringere ich die Steigung von 10,9 auf 0. Statt des Kreisbogens entstehen die rot gezeichneten Sehnen mit den Steigungen 8,2 und 2,7 , das auch unabhängig davon, ob ich die verbleibende Endgerade oder die Sehnen mit dem Begradigungswerkzeug ausrichte oder nicht (ich kenne nur das im Schienen-Hauptmenü rechts neben der Gleislöschtaste). Splinepunkt 3, der Endpunkt des Kreisbogens, bleibt davon unberührt. Lösche ich diesen und richte einen neuen Splinepunkt 4 auf dem Kreisbogen ein, so entsteht wiederum kein Bogen als Höhenausrundung, sondern die blau gezeichnete Sehne mit der Steigung 5,5. Ich habe dann schließlich den Kreisbogen und die dahinter liegende, hier nicht dargestellte Gerade gleicher Steigung noch einmal komplett gelöscht, dann die Höhenausrundung in beiden Varianten (s. o.) eingetragen und schließlich den Kreisbogen und die dahinter liegende Gerade neu erstellt. Auch hier stellten sich die roten und blauen Sehnen wieder ein, egal, wie und wie oft ich das Begradigungswerrkzeug auf die Geraden und/oder auf die Übergangsbögen angewandt habe.
    Das Steigungsgleis begradigen kann ich nicht, dann ist es ja kein Kreisbogen mehr - und dass es eine konstante Steigung hat, ist gewollt.


    Zu den Punkten 1 bis 4 von Udo: 1. Ebene gerade Strecke; 2. HÖHEN-Ausrundung zur Steigung, komplett am rechten Ende von 1. ; 3. Steigungsstrecke als Kreisbogen; 4. Gerade mit Steigung wie 3.


    Hoffentlich habe ich nicht Probleme mit dem Begriff "Begradigung"!


    Viele Grüße


    Wolfgang

  • Ich versuche Deine Skizze, die ich in dieser Form nicht kenne, zu "lesen" und sehe, dass bei Dir sehr wahrscheinlich ein oder beide Streckenabschnitte zwischen den Punkten 1/2 und 2/3 begradigt sind.


    Beachte bitte: Das Begradigen-Werkzeug hat nicht nur Auswirkungen auf die beiden horizontalen Achsen, sondern bewirkt auch eine Begradigung in er Vertikal-Achse.


    Ich vermute: Der Knackpunkt ist, dass Du einerseits das Gleisstück nach dem Gleisbogen begradigen möchtest, aber andererseits sich genau in diesem Abschnitt der Ausrundungsbogen befindet.


    Da hilft es sehr wahrscheinlich nur, den Ausrundungsbogen etwas zu verkürzen und ein kurzes begradigtes Gleisstück einzufügen. (Wenn ich Deine Ausführungen richtig verstanden habe.)


    Am Ende bekommen wir das Kind sicher gebacken und den Kuchen geschaukelt. Alles wird gut. wink.png

  • Hallo, Udo,


    das mit der horizontalen UND vertikalen Wirkung des Begradigungswerkzeuges wusste ich nicht und leuchtet mir als mögliche Lösung ein. Also habe ich die Strecke 3 - 4 auf gestriger Zeichnung einfach der Endgeraden hinzugefügt (die dadurch entstehenden geringfügigen Veränderungen auf dem Kreisbogen spielen keine Rolle, außerdem geht es hier ja um die prinzipielle und nicht um die quantitative Lösung), sie mit der gleichen Steigung wie der des Kreisbogens versehen und dann die Punkte 3 - 1 als Höhenausrundung genommen mit einer Höhendifferenz von 0,6 m. Nun hätten ja eigentlich die jetzt vorhandenen Endgeraden 3 - 4 und die Gerade links von 1 bei Behandlung mit dem Gegradigungswerkzeug die dazwischen liegende Gerade in der Höhe ausrunden müssen - ähnlich, wie es bei Kreisbögen funktioniert. Taten sie aber nicht, was immer ich auch versucht habe. Auch eine Unterteilung der Ausrundungsstrecke durch eine Zwischengerade mit der entsprechenden Zwischensteigung änderte daran nichts.
    Um den eventuellen Einfluss des Kreisbogens rechts von 4 auszuschließen, habe ich das in der heutigen Zeichnung dargestellte Experiment gemacht. Eigentlich müsste dort zwischen 2 und 3 der eingezeichnete Kreisbogen entstehen bei Behandlung der beiden Steigungsgeraden mit dem Begradigungswerkzeug, aber, ob mit oder ohne Begradigung dieser Geraden oder auch des Mittelstücks 2-3, in der Mitte bleibt hartnäckig die blau gezeichnete Gerade mit der Steigung 0, und die Endgeraden behalten mit oder ohne Behandlung die Steigungen 25 o/oo (hier nicht maßstäblich).


    Der Kuchen ist ganz schön stur, er will einfach nicht schaukeln! :confused_face::winking_face:


    Viele Grüße


    Wolfgang

  • Baue bitte folgende Versuchsanordnung nach Anleitung nach:

    • Verlege ein längeres gerades Stück Gleis.
      (der Einfachheit halber entlang des Rasters)
    • Setze im gleichen Abstand zu den Endpunkten zwei Splinepunkte.
    • Begradige diese neu entstandenen "Endgleise".
      (Auch wenn Du im ersten Moment keine Veränderung bemerken wirst.)
    • Setze die neu eingefügten Splinepunkte auf eine bestimmte gleiche Höhe
      (höher als die Endpunkte)

    Wie schaut das Ergebnis jetzt aus?


    Wir schaffen das schon. :winking_face:
    Und wenn der Kuchen nicht schaukeln mag, nimm WD40. :grinning_squinting_face:

  • Dein Vorschlag, Udo, führte letztlich zu einem Ergebnis. Ihr hattet natürlich beide Recht, die Höhenausrundung muss von beiden Seiten begradigt werden, wobei es wohl tatsächlich am zweckmäßigten ist, dafür gesonderte Geraden vorzusehen, da ja auf der Endgeraden evtl. auch wiederholt Begradigungen vorgenommen werden - z. B. nach Weicheneinbau.
    Ich hätte diese Erkenntnis auch diesmal wohl nicht gewonnen, wenn ich nicht Udos Vorschlag gefolgt wäre. Dabei habe ich aber gegenüber vorher, wo ich mit vorbildgerechten Steigungen von <= 25 o/oo gearbeitet habe und damit optisch Kurve oder Knick wegen der Flachheit nicht zu erkennen sind, mit einer Steigung von 20 o/o, 30 m auf 150 m, operiert. Das Ergebnis aus der Vogelperspektive: Das Gradientenmesswerkzeug zeigt für die Steigungsgeraden 20 o/o und für den Höhenausrundung 0 o/o aus, egal, ob mit oder ohne Begradigung. Dann habe ich die Ansicht zur Seite gekippt und erstaunt festgestellt, dass ohne Begradigung ein tadelloser Höhenkreisbogen und mit Begradigung die Endgeraden gerade und das Mittelteil sauber gekrümmt waren! Die Splinehöhe in der Mitte (Splinepunkt nachträglich zu Messzwecken eingefügt) zeigte annähernd den mathematisch zu erwartenden Wert. Das Gradientenmesswerkzeug teilt also lediglich die Höhendifferenz der beiden benachbarten Splinepunkte durch deren Abstand und multipliziert das Ergebnis mit 100 - zumindestens bei TRS2004. Eigenartig, denn das Radiusmesswerkzeug zeigt doch auch annähernd in der Ebene den aktuellen und durchaus unterschiedlichen Radius eines Kreisbogens - z. B. nach dem Einfügen von Übergangsbögen - an. Na, egal, jetzt weiß ich mit Euerer Hilfe, wie es geht und bin Euch dafür sehr dankbar!


    Viele Grüße (und evtl. bis demnächst!)


    Wolfgang

  • Danke für die Rückmeldung.
    Dank WD40 schaukelt jetzt alles wieder. :grinning_squinting_face: