Todesfall in Münster und die Reaktion der Bahn

  • Ich bin ja normalerweise niemand, der jede Berichterstattung über die Bahn kommentiert bzw. postet. In diesem Fall hat mich die Reaktion der Bahn aber dermaßen geschockt, daß ich das hier mal in die Diskussionen mit einfließen lassen möchte.


    Geschehen letzte Woche in Münster:


    Quelle: Westfälische Nachrichten


    http://www.westfaelische-nachr…_ueber_Bahn_Reaktion.html



    Zitat

    „Wenn man als älterer Mensch verreist - was man nicht tun muss -, dann muss man sich halt vorher erkundigen, wie man auf den Bahnsteig kommt“, kommentiert Bahn-Sprecher Udo Kampschulte den tödlichen Zwischenfall.


    .... unglaublich :-@

  • Kann ich mich nur anschliessen, . Einfach eine Frechheit. Is ja nie die Bahn dran schuld, nur immer andere. Das mit den Gepäckbändern ist genauso wie mit den Fahrstühlen. Fast überall gibts welche, abr nur wenige sind in Betrieb oder werden erst von Fahrdienstleitern bedient, die nur selten odr sogar gar nicht da sind :-@ . Wenn die Dinger eeh nicht im Betrieb sind, brauchen die auch keine erst hinzumachen. Meine Meinung

  • Eigentlich sind die Gepäckbänder ja abgeschaltet worden, weil sich in Köln ein vierjähriger Junge die Füße schwer verletzt hat. Also hat man vorsorglich alle Bänder im Bundesgebiet außer Dienst gestellt. Aber jetzt, wenn sowas passiert sagen alle natürlich, wenn er sein Geäck nicht getragen hätte, wäre das nicht passiert. Wie auch schon in dem Artikel steht, es gibt immernoch die Möglichkeit, die Bahnhofsmission oder das Bahnhofspersonal zu kontaktieren. Wenn nun dieser alte Mann starrsinnig genug ist, um zu meinen, dass er seinen schweren Koffer ganz alleine die Treppe hoch kriegt, braucht er sich meiner Meinung nach nicht zu wundern, wenn das passiert.
    Bei älteren Menschen ist es oft so, dass sie glauben, keine Hilfe zu benötigen. Aber leider ist meistens eben das Gegenteil der Fall.

    Einmal editiert, zuletzt von LukaAs ()

  • Den Bahnsprecher gehört wirklich eins richtig aufs Maul gehauen, wäre ich Hinterbliebener hätte es gekracht.:P
    Es soll ja schöne Prothesen geben, notfalls auch für Jüngere Mitmenschen.


    greets ice

  • Finde ich schockierend, mit welch einen "Mitgefühl" manche Menschen leben.
    Mit was für schlechten Argumenten er kommt, um sich da raus zu reden...


    Finde ich außerdem eine Schande, das immer jeder Cent dreimal umgedreht wird.
    Den Passagieren den Zugang zu dem Bahnsteig und ggf auch zum Zug möglichst sicher und angenehm zu machen ist ja wohl selbstverständlich. Nur wie man leider sieht heut zutage auch nicht mehr. Und da sage einer noch, der Kunde sei König. Echt traurig.

  • Habe den Beitrag eben gelesen,also das ist ja eine Unverschämtheit von diesem Bahnsprecher,der sollte suspendiert werden.
    Gruss
    Bernd

  • Zitat

    sollte suspendiert werden


    Allerdings erst, nachdem man den Herrn Kampschulte einen gesamten Tag lang mit 20kg Gepäck die Treppen zum Bahnsteig hoch und runter gehetzt hat. Im Laufschritt versteht sich !



    Mal sehen, wie er danach zu seiner Aussage steht:


    Zitat

    dann muss man sich halt vorher erkundigen, wie man auf den Bahnsteig kommt

  • Auch wenn der Mann von der Bahn das ganze etwas vorsichtiger hätte ausdrücken können, in einem Punkt muss man ihm Recht geben: Bas ganze war einfach ein unglücklicher Zufall. Wäre es z.B. an einer U-Bahn Haltestelle ohne Rolltreppe passiert, hätte man dem U-Bahn betreiber zu viel Sparsamkeit vorgeworfen. Hätte er sich beim Aufstieg auf ein Industriedenkmal lang gelegt, hätte man dem Denkmalamt falsches Handeln vorgeworfen.


    Der Gang zur Bahnhofsmission hätte ihm nicht geschadet. Dabei hätte er sich dann auch keinen Zacken aus der Krone gebrochen, andere Leute in diesem Alter tun das schließlich auch. Zur Not hätte er einfach einen Passanten fragen können, sagt ja nicht jeder sofort "Nein, so was mach' ich nicht..." - das klappt schließlich auch auf Tausenden kleineren Bahnhöfen, die nie in ihrem Leben ein Gepäckband oder ahnliches hatten.

  • Sicherlich hast Du da Recht, altenboegger.


    Beschämend finde ich nur, wie hier von offizieller Seite das Opfer quasi zum Täter gemacht wird. Da fehlt mir ein bischen das Verantwortungsgefühl seitens des "Weltkonzerns". Und wenn nicht mit einem Wort Anteil an dem menschlichen Schicksal genommen wird finde ich das moralisch schlichtweg unter aller Kanone.


    "Wenn man ( ... ) verreist - was man ja nicht tun muß - "


    Hat er eigentlich Recht. Wenn keiner verreisen würde, müßte er sich auch nicht damit auseinandersetzen und sich solche Kommentare "ausdenken", da er sich auf seinem nicht existenten Posten einen schönen imaginären Lenz machen könnte.
    Außerdem hätten die Millionen, nicht existierenden, "reisesüchtigen" Kunden nicht zum maroden Erscheinungsbild, wie z.B. den ausgetretenen Stufen beitragen können. Womit die damit verbundene und gerne ignorierte Unfallgefahr in eh nicht existierenden Verantwortungsbereichen, sprich Bahnhöfen, gen Null tendieren würde. Is klar ... bräuchte ja keiner mehr, die Dinger.


    Im Großen und Ganzen doch ganz schlüssig. :h)