Guten Rutsch - das war 2009 in Zahlen

  • Moin.



    Von mir gibt es einen Jahresrückblick der anderen Art, ohne Fotos, dafür mit einigen Zahlen.
    2009. Das Jahr. So viel bin ich zuvor noch nie innerhalb eines Kalenderjahres gefahren.


    194268 Kilometer Gesamtdistanz.
    108244 Minuten Fahrzeit, das sind 1803 Stunden und 44 Minuten.
    1624 Minuten Verspätung.


    Das macht gerundet durchschnittlich...
    ... 532 Kilometer pro Tag.
    ... 297 Minuten Fahrzeit pro Tag.
    ... 108 Stundenkilometer.
    ... 4 Minuten und 27 Sekunden Verspätung pro Tag, also 1,5% Verspätung.


    Und ich habe keine Bahncard 100 und bis auf eine Fahrt von hier (Bad Neuenahr) nach Brüssel und zurück sind alle Fahrten privater Natur.
    Möglich ist solch ein Kilometerfressen nur durch die Kombination zahlreicher verschiedener Ticketangebote: Mit dem Lidl-Ticket beispielsweise bin ich an mehreren Wochenenden hintereinander von hier nach Hamburg zu Freunden gefahren, um ein bißchen Party zu machen. Mit dem Tchibo-Ticket wurden auch verschiedene Fernfahrten veranstaltet. Im Sommer dann der Höhepunkt mit zwei Deutschlandpässen und einem vergleichbarem Angebot der ÖBB. Innerhalb von zwei Monaten ist rund die Hälfte der dieses Jahr gefahrenen Kilometer zusammen gekommen. Alle anderen Fernverkehrsfahrten sind spontan auf BC50 gefahren wurden. Ich hatte nie ein Ticket mit Zugbindung. Schließlich habe ich (bis auf im Sommer) immer das NRW-Ferienticket besessen, wenn dies angeboten wurde. Für den hiesigen Bereich habe ich das VRM-Schüler-Plus-Ticket und das VRS-Junior-Ticket.
    Man ist fast jeden Tag unterwegs. In den Ferien sowieso. Sonst immer am Wochenende und oft auch nach der Schule noch - lernen kann man bequem im Zug.
    In den zwei Sommermonaten war ich dann fast nur noch unterwegs. Mit dem Nachtzug nach Wien, dann dort die Gegend erkunden und in der Nacht wieder zurück, vielleicht kurz noch nach Hause und dann tagsüber mal eben noch schnell in eine mindestens 500km entfernte Großstadt und wieder zurück. Die Touren wurden immer größer und länger, auch das Ausland wurde besucht. Morgens Richtung Holland, von dort weiter nach Belgien und wieder so zurück, dass man abends noch eine Stunde zuhause Zeit hat, ehe es dann zum Nachtzug nach München geht, von dort aus direkt weiter nach Italien. Am Späten Nachmittag noch eine Freundin in Bayern besucht und ab durch die Nacht nach Hause, von wo es nach kurzem Aufenthalt weiter zur nächsten Tagestour geht. Das waren dann so eben mal 5 Länder innerhalb von 24 Stunden. Die Touren gehen aber auch noch länger. Von irgendwo nach Mühldorf runter und dann abends von München aus durch die Nacht nach Flensburg, dort morgens angekommen tagsüber nach Prag. Durch die nächste Nacht ging es nach Dortmund, wo ganz früh am Morgen der erste ICE in die Schweiz erreicht wurde, sodaß man zum Frühstück dort war. Das waren dann 3 Währungen innerhalb von 24 Stunden.
    Wenn man sich erst mal an die Nachtzüge gewöhnt hat, dann kommt man auch ab und an mal zum Schlafen. Nur das durch die Nacht laufende IC-Paar 2020/2021 ist furchtbar. Wenn man in Altona ein nicht reserviertes Interregiowagenabteil erwischt kann man sich dies noch etwas zurecht machen: Vorhang zu, die gewölbte Scheibe mit Seiten aus dem aktuellen Bahnmobil abkleben, ebenso mit der Funzel im Abteil. Gewußt wie kann man auch den Lautsprecher manipulieren, sodaß Gequäke nur noch vom Flur kommt. Dann noch das Fenster runtergerissen (es regnet, aber das stört nicht) und über drei Sitze quer gelegt schläft es sich ganz gut - solange man nicht runterpurzelt. Fährt man im DR-Abteilwagen im CNL muß man Glück haben, daß das Abteil mit nur zwei bis drei Personen belegt ist, sonst hat man Pech gehabt, die Ruhesessel sind da schon bei einer voller Belegung des Sitzwagens besser, aber auch teurer. Im Talgo waren diese aber nicht schön, da ließ es sich nicht wirklich schlafen.
    Spaß macht es dann auch, wenn man bei Rangierhalten einfach mal aussteigt, mitten in der Nacht Mäcces und Co besucht oder sich spontan mit einem Kumpel aus der Gegend trifft und einen trinken geht, immer mit dem Gedanken, hoffentlich stimmen die Zeiten für die Rangieraufenthalte, die keine offiziellen Zustiegsorte sind, hoffentlich fährt der Zug nicht ohne mich ab. Alles gut gegangen.
    Im groben kommt man auch pünktlich von A nach B, auch, wenn die Züge verspätet sind. Ob ich nun zehn oder fünf Minuten zum Umsteigen habe ist doch egal. Manchmal erreicht man auch stärker verspätete Züge, die vor der Ankunft des eigenen Zuges abfahren sollten und ist trotz der eigentlichen Verspätung des Zuges erheblich früher am Ziel. Manche Aufenthalte kann man auch sehr sinnvoll nutzen, so ich zB in Remagen, wo ich einfach noch einkaufe, damit ichs zuhause nicht tun muß und dadurch Zeit spare. Solch ein sinnvoll genutzter Aufenthalt wird von mir dann auch nicht zur Fahrzeit gerechnet - ich fahre in dem Moment ja auch nicht. Die Verspätung beziehe ich nur auf Verspätung am Zielort, nicht der einzelnen Züge, dann da würden doch erheblich höhere Werte bei rumkommen.
    Solch Touren wird kein Autofahrer hinbekommen. An einem Tag nach München und zurück, am nächsten nach Hamburg und am übernächsten in den Schwarzwald? Zwischendurch nur wenige Stunden schlafen. Oder zahlreiche Nachtfahrten? Dafür müßte sich ein PKW-Fahrer viel zu sehr konzentrieren, dürfte niemals müde werden, nicht schlafen. Ich kann das aber im Zug. Zudem ist man mit dem Fernverkehrszug fast immer schneller als mit dem Auto unterwegs. Zudem würde es auf die Dauer zu teuer werden, ohne Flatrate fürs Tanken. Auch mit dem Flieger ist man nicht schneller unterwegs, erst mal zum Flughafen hin und dann auch vom außerhalb der Stadt liegenden Airport ins Zentrum kommen. Zuzüglich Ein- und Auschecken. Und ich bin nicht so spontan und flexibel, wie mit dem Zug.
    Für mich ist die Bahn DAS Verkehrsmittel. Ich habe zwar einen Führerschein, aber weder ein Auto, noch Geld für Sprit.


    In diesem Sinne einen...



    ... bis nächstes Jahr!

  • Hi Ahrtalbahn


    Das ist Hammer was du gefahren bist ! Ach wenn man nur die Zeit hätte *ach*
    *Umweltjunkie*= Du hast damit ganze 15,93 t CO2 in die Luft gepumpt Du UMWELTSÜNDER :D:angel:
    Sag mal wie viel hat dich eigentlich der Spaß gekostet ?


    Finn :angel:


    PS: Einen guten Rutsch

    Einmal editiert, zuletzt von Finn ()