Lokführer - Fotografen

  • Hi,


    hab mal eine Frage...


    Hat schonmal einer mit Lokführer gesprochen , wie sie das finden, wenn sie immer Fotografiert werden ?
    Viele sind ja wirklich sehr nett und grüßen zurück.. eine sehr kleine Minderheit schaut einen nur grimmig an hat man das Gefühl, wenn die Bilder hinterher Betrachtet werden.. Obwohl fern des Gleises und der Situation angepasst mit Warnweste..


    Sehen Lokführer uns Fotografen als lästige Zeitgenossen an, oder schmunzeln sie darüber und freuen sich hinterher, das "Ihr" Fahrzeug so ein großes Interesse auf uns hat ???


    Wenn die Pendelzüge immer vorbei kommen müssen die doch denken das man lange weile hat, weil man immer noch mit der Kamera in der Hand am Gleis steht :sinister: :sinister:



    Bin mal gespannt ob ihr etwas in dieser Richtung an Erfahrung habt und kennt.. wie sowas unter den Lokführern gesehen wird.. ich meine keine Gefährlichen Situationen.. nur die Knipser am Streckenrand.... :face_with_tongue:

    Einmal editiert, zuletzt von Vectrabaerchen ()

  • Nunja, es gibt eben verschiedene Typen. Ich kann aber mit Sicherheit sagen, dass die Lokführer, welche das ganze Geknipse einfach ignorieren in der Mehrzahl sind.

  • Ahoi



    [ot]

    Zitat

    Vectrabaerchen schrieb:
    ...wenn sie...Fotografiert werden ?...Viele...grüßen zurück...


    [Humor]
    Interessante Sichtweise...
    Also, wer einen Lokführer fotografiert, Entschuldigung: Grüßt...
    [/Humor]
    [/ot]


    Gruß
    Edgar

  • Hihi.. kommt zwangsläufig vor das das Personal mit drauf ist :sinister:
    Ist zwar "nur" ihr Arbeitsgerät, aber für uns die immer Bilder holen eine sehr schöne Maschine und ein Begehrenswertes Objekt.
    Wenn die Mehrheit das ignoriert brauch man sich als Fotograf ja keine weitergehenden Gedanken machen :sinister:

  • Moin.



    Also, da gibt es mehrere Typen:
    Einer großen Menge ist es einfach egal. Den Lokführern ist die Existenz der Bahnfotografen und solchen, die es noch werden wollen generell bekannt. Jeder Lokführer wird auch mehrmals in seinem Leben auf irgendeiner Maschine abgelichtet werden.
    Manche können das Hobby nachvollziehen, weil sie Spaß an ihrem Beruf haben und vielleicht selber auch mal auf Fototour gehen. Anderen vergeht mit der täglichen Arbeit der Spaß am Hobby Eisenbahn. Für sie ist es nur ein Job, womit sie Geld verdienen. Dann wollen sie sich nicht noch in ihrer Freizeit damit auseinander setzen.
    Es gibt welche, die sind so gut drauf oder freuen sich so, daß sie gerade mit ihrem Zug abgelichtet werden, daß sie direkt grüßen. Das kann per Aufblenden des Fernlichts, Winken, Pfeiffen etc geschehen. Andere hingehen mögen es nicht. Teils auch, weil sie nicht erkennt werden wollen. Man sieht ja auch mal vergrößerte Bildausschnitte der Triebfahrzeugführer im Internet. Das gehört sich allerdings überhaupt nicht! Auch anhand von Aufnahmedatum/zeit und Loknummer etc läßt sich ja auch der Lokführer ermitteln, vielleicht hat dieser gerade einen Fehler gemacht, fährt zB mit falscher Beleuchtung, falschem Bügel, offener Tür, am Telefonieren, Füße aufm Tisch etc, auch da wird man nicht gerne erkannt.


    Wenn ich an der Strecke stehe und fotografiere, dann hebe ich immer zum Gruß meine Hand und fast immer werde ich mindestens durch Handzeichen zurück gegrüßt. Manche grüßen ja auch zuerst, oder Pfeiffen sogar etc^^
    Denn die Lokführer sind oft und lange (biszu 12 bzw 14 Std) unterwegs, da ist doch so ein kleiner zwischenmenschlicher Kontakt zur Außenwelt mal nett.
    Nahezu jeder Triebfahrzeugführer freut sich, wenn man mal lieb winkt. Macht das auch! Es tut ja nicht weh.


    Natürlich gibt es dann auch noch launische, aber einen schlechten Tag hat ja jeder mal. Private Probleme, blöde Schichten oder Störungen und Verspätungen können Gründe dafür sein. Auch dafür sollte man Verständnis haben.


    Zum Abschluß:
    Stellt nie Bilder rein, wo der Lokführer eindeutig zu erkennen ist, gar noch Bildausschnittsvergrößerungen. Das verstößt gegen das Persönlichkeitsrecht des Tf und ist strafbar! Solange ihr den Zug/die Lok als solches knipst ists okay.
    Und geht niemal zu dicht ans oder gar ins Gleis. Das ist lebensgefährlich. Haltet genügend Abstand zu den Zügen. Gerade Windverwirbelungen bei Güterzügen sind unterschätzt und können Lebensgefahr bedeuten.
    Auch über das Tragen von Warnwesten kann man sich streiten: Die meisten tuns, damit der Lokführer bescheid weiß, da steht ein Fotograf und kein Suizidi. Mancher Lokführer denkt aber auch, es folgt eine ihm nicht bekannte Baustelle, bremst den Zug sicherheitshalber ab und ruft den Fdl an.
    Wenn man weitgenug vom Gleis steht, dann brauch man auch keine Warnweste. Zudem erkennt der Lokführer auch, daß ihr ne Kamera hab aus einer größeren Entfernung, als ihr glaubt.

  • Ich hab mal in Straßburg 181er fotografiert und nachdem eine mehrmals an mir vorbeirangiert ist, hielt sie direkt vor mir an und der Lokführer rief: Auf, komm rein!
    So kam ich in den Führerstand einer 181.
    Wir haben uns dann eine Weile unterhalten, während er seine Rangierfahrt fortsetzte und er sagte mir: Ihr Eisenbahnfotografen wisst manchmal besser Bescheid über die Loks als wir Lokführer.
    Auch hat er sich sichtlich gefreut, daß ich seine Maschine so ausgiebig fotografiert habe. Also ein fotografenfreundlicher Lokführer...
    Auf der Höllentalbahn hat mir manch Lokführer zugewunken oder Lichtzeichen gegeben, wenn er mich vom Sehen und Fotografieren kannte...
    Aber die Mehrzahl der Lokführer ist eher daran interessiert, ihren Job zu machen, als sich mit den Fotografen abzugeben, was ja auch verständlich ist...

  • Nunja, der Lokführer wird nach seiner dreijährigen Ausbildung schon besser bescheid wißen, als ein Fotograf. Jedenfalls, was das betriebliche anbelangt. Über die Geschichte der der Loks kann dann ein Liebhaber natürlich teilweise mehr wißen, als der Lokführer selber. Denn der Lokführer soll ja seine Baureihen, für die er eine Zulaßung hat, fahren. Dem Hobbykollege hingegen gilt oftmals sein Interesse mehr Baureihen als die die der einzelne Tf fahren darf. Der Lokführer brauch ja auch nicht wißen, wann seine Lok erbaut worden ist, welche Maschine welche Farbe zuerst trug, welcher Lok eine DB Keks fehlt etc pp...
    Dieses Lokspezifische Wißen stelle ich auch immer wieder an mir selbst fest, wenn ich weiß, wo ich wann welche Lok fotografiert habe, welche einzelne Lok bestimmter Baureihen mir in meiner Sammlung noch fehlt usw...

  • Das "Grüßen" hat aber auch etwas mit dem Arbeitnehmerschutz zu tun. Kommt vor allem im Verschubbereich zum Tragen. Wenn der Lokführer jemandem im Gleis oder im unmittelbaren Gefahrenbereich sieht (sofern Lok an der Spitze) dann wird er vermutlich ein Signal geben (Signalhorn betätigen). Nun haben wir bei der Arbeitnehmerschutz-Unterweisung gelernt, dass man dann mit Handzeichen bestätigen soll, dass man das Signal wahrgenommen hat. Diese "Handheben" ist quasi ein "ich hab dich gesehen" und der Lokführer HAT DIES ZU ERWIEDERN.

  • Nunja, der Lokführer wird nach seiner dreijährigen Ausbildung schon besser bescheid wißen, als ein Fotograf.


    Das sollte man jedenfalls annehmen. Und wenn er dann, rein
    zufällig, auch noch Fotograf ist, weiß er noch besser Bescheid.


    Gruß joachim


  • @ schimli:


    Ja, im Verschubbereich besteht diese Weisung tatsächlich. Aber Verschub gibt es ja nur in Österreich, in Deutschland nennt man das rangieren. Und hier besteht eine solche durchaus sinnvolle Weisung nicht. Zudem bezieht sich das ja vornehmlich auf den Betriebsablauf in Verschubbahnhöfen und hat ja mit dem herkömmlichen Betrieb bzw Fotografen an der Strecke eher weniger zu tun.
    Das bezieht sich natürlich nur auf die Pflicht des erwiedern des Handzeichens - natürlich geben auch hier Lokführer akustische Warnsignale ab, wenn sich Personen zu nah am oder gar im Gleis befinden.

  • Und wenn nötig (Person im/am Gleis, ...) eine Schnellbremsung