Aus der Nische

Neulich in Dortmund war ich nur 1/2 Tag da und hatte nicht so die Zeit, mich eingehender über den allgemeinen Stand der Dinge zu informieren. Doch eine Klage ist, glaub´ ich, derzeit bei fast allen Anhängern der virtuellen Bahn zu vernehmen: Warum sind wir so wenige? Es ist doch mittlerweile echt toll...

Die Frage habe ich dieser Tage mal denen implizit vorgelegt, die es wissen könnten:

http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?10,5372569

Mehrfach vorgewarnt hatte ich mich ganz schön auf was gefasst gemacht, doch gemessen daran, dass der Chefredakteur einer führenden deutschsprachigen Modellbahnzeitschrift mir noch im November versicherte, es habe nach einem Bericht über virtuelle Möglichkeiten empörte Leserbriefe nur so gehagelt, fiel das Urteil der haptisch orientierten Mobahner insgesamt eher milde aus.

Ich habe Anfang der 90iger eine doch recht umfangreiche Modellbahnsammlung (Spur N, gut 30 Loks, 70 Waggons und viel Zubehör) für verhältnismäßig wenig Geld verkauft, vielleicht, weil der Platz fehlte, vielleicht, weil das Interesse vorübergehend etwas gesunken war, jedenfalls, bei den derzeitigen Preisen bekäme ich eine solche Anlage nicht mehr so ohne weiteres zusammen.

Seit etwa 10 Jahren beschäftige ich mich deswegen mit "virtuellen" Bahnen, zunächst mit Eisenbahn Exe, dann mit Trainz und weniger auch mit dem MS-Simulator sowie ein wenig mit Loksim 3D.

Trainz bietet m.E. für mich am meisten, da ich es als Ersatz für die Modellbahn nutze und hauptsächlich "Betrieb" auf fertig herunter geladenenen Anlagen mache.

Sicher, die Modellbahn hat, was eine PC-Simulation so nicht hat, umgekehrt bietet Trainz Möglichkeiten, die man auf einer Modellbahn niemals umsetzen kann.

Wenn man sieht, wieviele verschiedene und erfolgreiche PC-Spiele Genres es inzwischen gibt ist es tatsächlich schade, dass es nicht mehr Anbieter von virtuellen Bahnsimulationen gibt - vielleicht ist es aber auch ein Vorteil -weil sich so Trainz immer weiter entwickelt.

Und selbst der MS Zugsimulator erfreut sich ja nach so vielen Jahren einer grossen Anhängerschaft.

Ich war dieses Jahr und auch letztes Jahr in Dortmund (auch am Stand der virtuellen Bahnen) - dieser Stand lag "strategisch" wohl eher ungünstig, keineswegs aber "in der Nische", wie ich finde ;-).

Wahrscheinlich würde es genug Interessenten pro virtuelle Modellbahn / Zugsimulation geben, insgesamt werden aber nicht genug Leute bereit sein, soviel Zeit zu investieren, um sich in doch recht komplexe Programme und deren Thematik einzuarbeiten.