Wo kann man ~900mB Datei temporär ohne Anmeldung hosten?

Die meisten Anbieter verlangen, dass Du zum Hochladen ein Konto einrichtest. Größere Datenmengen kannst Du z.B. bei Google oder Microsoft unterbringen. Die dazu erforderlichen Konten kannst Du mittels einer nur für diesen Zweck benutzten Wegwerf-Email-Adresse einrichten. (Das läuft allerdings dem wirtschaftlichen Ziel dieser "kostenlosen" Angebote zuwider, denn es geht dabei ja immer um Deine Daten. Und natürlich nicht vergessen, sämtliche Kekse dieser Anbieter vor und nach der Nutzung zu löschen, sonst kannst Du Dich gleich mit Deinem Personalausweis registrieren.)

Sind Dateigrößen beim Anbieter begrenzt, so lassen sich die mit Kompressionsprogrammen wie 7zip oder WinRar in handlichere Pakete aufteilen.

Halb off-topic:

Hat man zu Hause ein NAS im Einsatz, so kann man möglicherweise Dateien direkt vom NAS zum File-Sharing-Anbieter hochladen. Dies hat verschiedene Vorteile:

• Nicht jeder hat einen ultraschnellen Internetzugang. Heimanschlussverträge beinhalten oft ein asymmetrisches Geschwindigkeitsprofil. Schnelles Herunterladen, aber eher langsames Hochladen. Dann dauert so ein Dateitransfer schon mal ein paar Stunden. Und damit will man den PC nicht unbedingt behelligen, ihn vielleicht sogar über Nacht herunterfahren. So ein NAS aber kann man durchlaufen lassen (wenn es ein leises ist, sogar im Schlafzimmer), das werkelt im Hintergrund vor sich hin und schickt die Dateien zum Cloud-Anbieter.
• Ein NAS benutzt beim Cloud-Anbieter nicht die Weboberfläche (oder eine von Anbieter vertriebene "App"). Das hat Vorteile beim Datenschutz. Zwar sind die Dateien selber dem Zugriff durch den Anbieter ausgeliefert, aber gerade für die "kostenlosen" Angebote ist das Umfeld des Nutzers ja viel wichtiger. Zu dessen Erforschung dienen bekanntlich die kleinen "harmlosen" Spionage-Kekse und ihre Anverwandten. Beim Zugang über NAS aber erfährt der Anbieter lediglich, dass der Konteninhaber über eine andere Schnittstelle zugreift.

Was zum Teufel ist jetzt ein NAS? NAS steht für Network Attached Storage und ist ein eigener Rechner, ein "Server", mit dem primären und ursprünglich einzigen Ziel, Plattenspeicher zu verwalten. Im Kern sind das RAID-Systeme. Es gibt spezialisierte Hersteller dafür. Geliefert werden die Geräte als leere Boxen, beim Händler kann man sie aber auch bereits bestückt erwerben. Ansonsten steckt man seine Platten selbst hinein. Die Maschinen laufen meist unter Linux. Aber davon sieht man nichts, denn die gesamte Verwaltung erfolgt über eine durchaus ausgefeilte Weboberfläche. Wozu braucht man so etwas? Wie macht Ihr Euer Backup? Wo speichert Ihr Eure Massendaten, Eure Bauvorhaben rund ums Eisenbahnsimulationshobby? Habt Ihr eine Multimediasammlung? Musik, Fotos, digitale Texte, Hörbücher, Filme, Fernsehsendungen, Hobby-Videos? Verteilt auf Sticks, Speicherkarten, CDs, DVDs, BluRays, Bandkassetten, externe Festplatten? Gar Cloud?

Für die netzwerktechnisch etwas Versierten gibt es noch eine weitere Datentransferoption, die sich beim NAS anbietet. Ihr werdet selbst zur (Pseudo-)"Cloud". Dazu macht Ihr einen kleinen Teil Eures NAS-Dateisystems dem Internet zugänglich. Beim üblichen Heimzugang mit dynamischen IP-Adressen müsst Ihr Euch bei einem DynDNS-Anbieter registrieren, so dass der Partner Euren Anschluss erreichen kann. Dann müsst Ihr Euren Firewall und Eure NAT (Network Address Translation) so konfigurieren, dass ein Nutzer den Pfad zum NAS findet (und nur den) und sich dort einloggen und die für ihn gedachten Dateien direkt abholen kann. Es gilt hier allerdings die gleiche Einschränkung, die schon oben genannt wurde. Je nach Internetanschluss ist dieser Transfer nicht der schnellste, der Partner muss ggf. Geduld aufbringen.

Zitat von greenpine

leider gibt es bei DynDNS keine kostenlose DNS mehr.

Doch, gibt es. Man muss ein wenig suchen. Und nicht alle werden von dem vorkonfigurierten Updater im NAS oder Router direkt unterstützt. Ein sogar deutscher Anbieter mit weiterhin kostenloser DynDNS-Dienstleistung ist beispielsweise selfhost.de.

Man sollte sich schon ein wenig damit auskennen und die Risiken abwägen.