Fiktive DR-Strecke

  • Moin moin,


    hab mal damit angefangen, eine fiktive Strecke zu Zeiten der Deutschen Reichsbahn zu bauen. Im Moment ist alles noch ziemlich im Anfangsstadium, aber immerhin ist die Hälfte des Hauptbahnhofes mit seinem Gleisvorfeld und seinen Ausfahrten in die einzelnen Richtungen schon mal fertig. Um allen gleich eines vorweg zu nehmen - im Moment fehlt noch jegliches Terrain, jegliche Textur, jegliches Haus - einzig die Bahnsteige liegen schon und im Bereich der Bahnsteige stehen schon mal die Masten für die später folgende Streckenelektrifizierung.


    Zu selbiger hab ich mal eine Frage an die Bahn-Spezis unserer Zeit heute - bis zu wie viele Gleise kann ich mit einem Quertragwerk überspannen, ohne das es unästhetisch aussieht? Benutze das System von Klaus Malorny, welches in repainteter Version ja auch die grauen Masten der DR enthält...


    Ferner wollte ich fragen, wie viel Last an Güterwagen ich an eine 52.80, eine V200 DR, eine V300 DR und eine BR250 DR anhängen kann, damit das ganze auch realistisch bleibt?


    ... an der 52.80 im Bild hängen 25 Eas voll beladen mit Kohle, was einem Schleppgewicht von 2147t entspricht lt. Detail-Anzeige von TRS2006)

  • Zuerst einmal: Die Streckenidee ist gut.
    Zu der Realitätsnähe: Ich würde es bei Personenzügen vermeiden mehr als 8 Wagen, bei Fernzügen mehr als 12 Wagen zu nehmen, da das ansonsten nicht mit den Bahnsteigen und dem technischen Zurückbleiben der DR gegenüber der DB übereinstimmt. Obwohl ich bezüglich der Zuglängen nicht ganz sicher bin.


    Bei Güterzügen denke ich, dass da schon längere Züge zustande kamen. Da würde ich es mal so auf 14-16 Wagen schätzen.

  • Hallo UnoTurbo,


    also das Gleisbild deines Hauptbahnhofes wirkt schon mal sehr vielversprechend!


    Und nun zu den Oberleitungsmasten... also in großen Bahnhofsarealen mit vielen Gleisen müssen Hochmasten gesetzt werden (besonders hohe Gittermasten), da normale Oberleitungsmasten, wie auf freier Strecke, in der Regel nicht mehr als 4..5 Gleise überspannen können (je nach Bauart).
    Zwischen den Hochmasten sind dann große Tragseile oder gar Hohlprofil-Gurtträger aus Stahl gespannt (seltener Gurtträger auch in Gitterform), an denen die Oberleitungen befestigt sind. Verlaufen die Gleise weitestgehend parallel, sollten die Hochmasten in schön gleichmäßigen Abständen in Längsrichtung zu den Gleisen gesetzt
    werden und können in Querrichtung schon mal 6 bis 10 Gleise überspannen. Bei besonders "inhomogenen" Gleissituationen mit vielen Kreuzungen, Abzweigungen und Versprüngen werden die Hochmasten punktuell gesetzt werden (dort wo halt Platz ist) und gleichen die dazwischen gespannten Tragseile dann eher einem Wirrwarr, was aber eben nicht immer zu vermeiden ist...


    Auf freier Strecke oder im Bereich von Bahnhofsvorfeldern mit mehreren Parallelgleisen können auch normale/ normal hohe Masten gesetzt werden, wo in der Regel aber 4..5 Gleise das Maximum sind. Das ist aber von der Bauart der Tragkonstruktion stark abhängig und gibt's hier etliche Bauformen! Bei noch mehr Gleisen oder besonders großen Gleiszwischenräumen kommen ganz schnell wieder die Hochmasten ins Gespräch...


    Hier ein Fotolink zu den Parallelgleisen zwischen Dresden Hbf und Dresden Mitte mit Hochmasten, deren Gurtträger jeweils nur die Hälfte des Gleisfeldes überspannen (Tragkonstruktion zwischen den Masten nicht durchlaufend):
    http://www.cbing.de/pictures/koord1.jpg


    Und hier paar Links zu Fotos von Hochmasten mit gleichmäßiger oder punktueller Anordnung:
    http://www.bmvbs.de/Bild/origi…Dresdner-Hauptbahnhof.jpg
    http://www.panorama-frankfurt.…ng_Gallus_April06_Web.jpg
    http://www.wedaulink.de/bahn/TS_bearbeitet/Wedau003.jpg


    Was die Anhängelasten betrifft... in der Ebene ziehen die 52er und die Taigatrommel etwa 2.000 t und die gute Ludmilla vielleicht bis zu 2.500..3.000 t. In der Steigung beträgt die Grenzlast dann schnell mal nur 600..900..1.000 Tonnen, je nach Steigung. In der Realität beziehen sich die angegebenen Grenzlasten der Lok auf jede Witterung. Wenn also die Grenzlast der 52er bei meinetwegen 2,5% Steigung etwa 600 t beträgt, dann gilt diese Angabe für jede Witterung und kann eben nur bei Einhaltung dieser Grenzlast ein sicherer Betrieb (insbesondere beim Bremsvorgang) sichergestellt werden. Bei Multitraktion dürfen meines Wissens nach die einzelnen Grenzwerte aufsummiert werden (2x 52er also 1.200 t Grenzlast...)


    Würde in deinem Fall die 52er aber nur mit 1.000..1.500 t belasten (in der Ebene), weil man bei Dampftraktion eigentlich nie die Grenzlast voll ausgereizt hat.


    Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen!
    mfg Breitenstein

  • @ jimmanrtens
    es gab aber bei der DR einen Schnellzug der länger als 14 Wagen war....
    nämlich der Städteexpress...er hatte wenn mich nicht alles täuscht bis zu 16 Wagen...

  • Also auf den Bildern, die ich habe, ist die Zugreihung eines Städteexpress folgendermaßen angeordnet...


    <LOK> , Ame, Wrge, Bme, Bme, Bme, Bme, Bme (max. acht bis neun Wagen ergeben auf den Bildern, die ich kenne, einen Städteexpress-Zug)


    Was den Wagenpark an sich angeht, hab ich ja einiges auch an Auswahl de...


    Y-Wagen in grün, beige/grün, beige/orange (Ame, Abme, Bme, Wlab, Bcme)
    Mod.-Wagen in zwei Grüntönen und beige/grün (Bghwe, Wrge)
    Reko-Wagen in grün (Bage, Baage, Dage)


    ... und jede Menge Güterwaggons der verschiedenen Gattungen ...


    Dazu kommen noch einige Lokomotiven der DR aus allen Bereichen und wgs. Gefallen BR 41 DB (find keine DR-Variante), BR 23 DRG (die hieß doch 35 bei der DR, oder irre ich?)


    Was den Bau der Oberleitung im Bahnhofsbereich angeht, werd ich mir wohl noch einige Gedanken machen, ehe ich damit beginne... Auch wenn solange meine 211er, 242er, 243er und 250er nur auf dem späteren Umfahrungsring fahren werden und in einem Außenbahnhof dann wohl erstmal ein Lokwechsel stattfinden wird, aber besser so als alles auf einmal und dann im Chaos versinken... Immerhin wurden auch erst die Gleise verlegt und später kam die Oberleitung...


    @Trainmaster: Such mal auf der DLS nach drtrack oder nach KUID 69953, dort findest Du die Gleise - einmal mit Betonschwellen, einmal mit Holzschwellen, befahren, oder rostig :winking_face:

  • Die BR23 ist eine Neubaudampflok und damit kann die DRG (Deutsche Reichsbahn Gesellschaft ,bis 1945) die 23 nicht haben.
    Die BR 35 hatte auch die nummer BR 23.10 und war für den leichten Personendienst eingeteilt.
    nur mal so zur BR23.
    PS: sehr schöne Bilder

  • Hallo!


    Schöne Bilder!
    Wenn du Hilfe bei der Landschaft brauchst, meld dich!


    Viele Grüße


    Maik

  • Zitat

    jimmartens schrieb:
    ... da das ansonsten nicht mit den Bahnsteigen und dem technischen Zurückbleiben der DR gegenüber der DB übereinstimmt....


    Wenn ich sowas lese juckts im Finger :stop:
    Was hat - in manchen Dingen ein vermeintliches - Zurückbleiben der DR mit der Zuglänge zu tun? Nach dieser Logik müßte die DB AG ja sehr zurückgeblieben sein!


    Die Zuglänge wird am Bedarf, an den nutzbaren Gleis- und Bahnsteiglängen und den dazu erlassenen Vorschriften ausgerichtet. Die beiden letzteren Punkte haben sich seit DRG-Zeiten bis heute kaum geändert. Der Bedarf schon: Er war in der DDR deutlich höher.


    Im Berufsverkehr konnte man da schon mal 3..4 DBv-Einheiten beobachten, Personenzüge mit 8 und mehr Wagen waren auch eher die Regel. Ähnliches gilt für D- und Eilzüge, die oft mehr als 12 Wagen hatten. Was nicht heißt, daß es zur Mittagszeit nicht auch mal einen Hauptbahn-P-Zug mit nur 5 Bghw gab. Es kommt eben drauf an... Nicht umsonst gab es im Kursbuch eine Auflistung von Bf. bei denen nicht alle Wagen am Bstg. halten können: Wenn ich mich recht entsinne mit Einträgen wo 'nur' 13 Wagen Platz hatten.



    Zitat

    jimmartens schrieb:
    Bei Güterzügen denke ich, dass da schon längere Züge zustande kamen. Da würde ich es mal so auf 14-16 Wagen schätzen.


    Und ob! Nutzbare Gleislängen bis 650m sind die Regel und wurden seinerzeit auch genutzt. Kohlependel liefen z.B. mit etwa 25 Fad-Wagen. Der berühmte 58310 hatte 50..55 Uce-Wagen...


    Am Besten Ihr seht Euch historische Aufnahmen an, z.B. hier: http://www.drehscheibe-foren.de/foren/list.php?17,page=1 Tip: Sucht nach Ralf Göhl aka 010522 - er hat immer auch tolle Geschichten und Hintergrundinformationen zu den gezeigten Bildern und Leistungen.


    Die Städte-Ex hatten durchaus auch verschiedene Längen, es kam auch hier auf den Bedarf und die Verbindung an. In der der Regel bestanden die aus 4..6 A- und 6..8 B-Wagen, zwischen beiden Klassen lief der Speisewagen.



    Re: Anhängelasten - ein buchtip:
    http://cgi.ebay.de/Die-Dampflo…Ccher?hash=item53dd19dfc7
    Gab/gibt es auch als Reprint vom Merkbuch für die E- und D-Traktion.


    Vg - Dirk

    Einmal editiert, zuletzt von DeDR77 ()

  • @ Trainzfan


    Ich muss dich mal verbessern :grinning_squinting_face:

    Zitat

    Die BR23 ist eine Neubaudampflok und damit kann die DRG (Deutsche Reichsbahn Gesellschaft ,bis 1945) die 23 nicht haben.


    Das stimmt nicht ganz die DRG hatte die BR 23 bereits 1941 entworfen aber nur nicht gebaut. 1949 wurde erst damit angefangen und 1950 lieferte Henschel die erste 23er aus . :)

  • Also jetzt bin ich etwas verwirrt... Hab mal Bilder angehängt von der anscheinend nun Baumusterlok, wenn es nur ein Entwurf war, aber nie gebaut wurde...


    @Maikono - ich nehm das mal als Angebot an :grinning_squinting_face: Komm bestimmt auf Dich zurück, wenn ich so weit bin und spätestens nicht mehr weiter weiß :winking_face:


    @DeDR77 - Ich kann mich gut an meine Kindheit erinnern, wenn am Bahnübergang Güterzüge vorbei fuhren und beim zählen meist eine Anzahl von 35 (ja, fünfunddreißig), oder mehr Waggons raus kam. Was die DBv-Einheiten angeht, so kenne ich Bilder, wo eine 118 zwischen zwei vierteiligen Einheiten läuft, aber mehr als zwei vierteilige Einheiten hab ich auch noch nicht gesehen auf Bildern...

  • Oh ich muss mich denn mal wohl selbst verbessern :grinning_squinting_face:


    Also 1944 wurde die ersten 23er (23 001 und 23 002) ausgeleifert (Nicht von Henschel). Diese waren Versuchsloks und sollten später die P8 ersetzen aber wegen des Krieges wurden keine weiteren 23er gebaut. Sorry

    Einmal editiert, zuletzt von Sachsenstolz ()

  • [ot]Hey, coole Dampflok :clap:
    Wo steht denn diese als Download ? Auch ein Pay-Hinweis kann ruhig gegeben werden..
    Mir gefällt dieses Modell sehr :sinister: [/ot]

  • So, die beiden Gleisvorfelder des Hauptbahnhofes stehen so weit nun endlich nach eingelegter Nachtschicht... Im Südwesten schließt sich dan der Güterbahnhof daran an, ferner gehen Strecken Richtung Nordwesten und Westen und parallel zum Güterbahnhof soll ein Industriepark entstehen...

  • Zitat

    UnoTurbo schrieb:
    ....beim zählen meist eine Anzahl von 35 (ja, fünfunddreißig), oder mehr Waggons raus kam.


    Freilich, es kommt eben drauf an :winking_face: Im Betriebsdienst spielt die Anzahl der Wagen eigentlich keine Rolle, da wird der Wagenzug nach Achsen oder auch nach Metern angegeben.
    Dabei gilt: Wagenzuglänge für besetzte Reisezüge max. 550m, für Gz 120 Achsen oder, wenn in Metern angegeben, 600m, wobei dann die Anzahl der Achsen keine Rolle spielt. Bei Strecken mit einer maßgeblichen Neigung von weniger als 16 Promille war eine Länge bis 750m möglich. Die planmäßige Stärke hatte sich an den örtlichen Gegebenheiten der Bf. mit Regelhalt zu orientieren. Näheres nachzulesen in den FV der DR, §26 - Stärke der Züge.


    Noch ein Link mit Infos zu int. Schnellzügen: http://www.ts-werkstatt.de/Screens_int.htm


    Zitat

    UnoTurbo schrieb:...kenne ich Bilder, wo eine 118 zwischen zwei vierteiligen Einheiten läuft, aber mehr als zwei vierteilige Einheiten hab ich auch noch nicht gesehen auf Bildern...


    Das muß bei der Rostocker S-Bahn gewesen sein, dort fuhr man einige Zeit als 'Sandwich', bis man merkte, daß sich die im S-Bahnbetrieb hoch beanspruchte 118 im Schadensfall besser tauschen läßt, wenn sie am Ende fährt. In Rostock wurde ab/um 1978 in Spitzenzeiten mit 3 DBv-Einheiten gefahren: Regelzug 118 + 2xDBv + Verstärkung aus DBv + 118/110. Dazu gab es mal einen Beitrag in der Eisenbahnpraxis.
    Die 'Pelzerzüge' Halle-Buna/Leuna oder Naumburg-Leuna sind weitere Beispiele. Bilder wirds da leider kaum von geben....


    VG - Dirk

  • Nach ein paar Tagen, großen PC-Problemen zwischendurch (Festplatte hat sich in die ewigen Jagdgründe verabschiedet und somit auch die ganze bislang gebaute Strecke :frowning_face: ) melde ich mich mal wieder mit einem kompletten Neubau meiner Strecke :frowning_face: :) Dahin gehend, daß die Züge zu DDR-Zeiten ja um einiges länger waren als "modellgerecht mit 6-7 Y-Wagen" habe ich die Bahnsteiglängen gleich verdoppelt und somit jetzt 400m Bahnsteiglänge mit eingebaut... Da das Gebäude des Hauptbahnhofes abgerissen wurde und ein zeitgemäß praktischer, obgleich auch schlichter Bahnhofsgebäude-Neubau entsteht, ist der Bahnhof an sich eine Baustelle im Moment, wie ihr auf den Bildern erkennen könnt und auch die Bahnsteige sind im Moment nur über behelfsmäßige Überwege zu erreichen (leider zum Nachteil der eingeschränkten Mitmenschen :frowning_face:)... Ferner steht mittlerweile das Dampflok-BW im Rohbau fertig da und meine Museumslok, 62 015, verläßt dieses gerade in Richtung Erfthausen Hbf, wie ich meine Stadt nun genannt habe... Demnächst folgen mehr Bilder und einige Kilometer werden noch folgen, ebenso die "Begrünung und Ausgestaltung" wird noch eingefügt...
    Für den Fall auftretender Fragen nach dem Ampel-System, welches in meiner Anlage integriert ist - es ist das ATLS-Ampelsystem von der DLS - vollkommen funktionsfähig - auch für die fahrenden Busse...


    P.S.: Die russischen Ikarus-Busse erfüllen im Moment ihren Zweck, aber falls mir jemand sagen könnte, wo ich die Ikarus-Busse von Conny her bekommen könnte, wäre ich sehr dankbar, denn Personenbeförderung ohne das sich die Türen öffnen, geschweige denn, ein Fahrgast, oder selbst der Fahrer im Bus sitzt, ist schon nicht so toll...