Plötzlich wird alles so einfach! Ich habe mir das viel komplizierter und dynamischer vorgestellt. Auch weil ich die Lf6/Lf7 völlig übersehen habe.
Es gehört zu den Besonderheiten des deutschen Eisenbahnbetriebes, dass grundsätzlich Bahnhöfe und freie Strecke unterschieden werden (insbesondere: Rangieren kann man nur in Bahnhöfen, mit all den Implikationen, die dieser Grundsatz hervorruft). Zs3 und Lf7 tun eigentlich das gleiche, stammen aber historisch gesehen aus dem Konzept Bahnhof vs. freie Strecke.
Zitat von grisu07Kann es denn eine Situation geben, in der das zu einem Zs3v gehörige Zs3 mal dieses und mal ein anderes ist (also physikalisch), je nach eingestellter Fahrstraße?
Richtig.
Zitat von grisu07Und wo überall kann so ein Zs3 eigentlich stehen?
- Am Ausfahrsignal, und gilt dann für den nachfolgenden Weichenbereich, denke ich.
- Auch am Einfahrsignal und gilt für den Bahnhof (und ein Zs3v spiegelt das Zs3 des Ausfahrsignals)?
- Und dann, am Weichenbereich auf freier Strecke? Gibt es sowas eigentlich?
Ein- und Ausfahrsignal: nachfolgender Weichenbereich.
Aber: Bei größeren Bahnhöfen gibt es noch weitere Hauptsignale, die Zwischensignale, die den Bahnhof unterteilen. Ein Zwischensignal beendet implizit einen Weichenbereich und die Gültigkeit des vorherigen Zs3. Und schließlich gibt es noch einzelstehende Zs3, die ein vorheriges Zs3 modifizieren, aber auch nicht beliebig.
Weichen auf freier Strecke: Kommt natürlich vor. Heißen Abzweigstelle, Anschlussstelle oder Ausweich-Anschlusstelle. Bleiben wir mal bei der Abzweigstelle. Hier zweigt eine Strecke für Zugfahrten ab. Die Weichen werden gesichert durch Blocksignale. Ist also im eigentlichen Sinne kein Bahnhof. Trotzdem gibt es Fahrstraßen mit allem üblichen Zinnober. Und Zs3. Laut Signalbuch können Zs3 auch an Blocksignalen vorkommen.
Anschlussstelle und Ausweich-Anschlusstelle: Ohne jetzt tiefer einzusteigen, de facto wird die Strecke während der Bedienung gesperrt.
Ich würde mich auf jeden Fall zunächst um die Regelfälle kümmern. Alles andere macht es zu Anfang unnötig kompliziert, ohne etwas an den Grundprinzipien zu ändern. Das Signalwesen ist historisch gewachsen, deswegen gibt es durchaus Abweichungen von reiner informatischer Logik. Nichtsdestoweniger sollte man die erst mal anwenden.