Englische Kanäle

  • geophil
    Da kommt wirklich ein bischen Neid auf, dass Du dass alles erleben durftest.
    Ich kann nur noch einmal sagen, ein super interessanter Bericht über eine nicht alltägliche Urlaubsmöglichkeit.
    Und natürlich vielen Dank, dass Du uns auf diesem Wege hast teilhaben lassen.:clap:
    Ich forsche virtuell immernoch in England und Schottland in und an den Kanalnetzen und Flüssen und finde kein Ende.:sinister:


    Eisen....

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  • Hier nun noch ein paar Links.


    Auf die Seite von British Waterways wurde ja schon verwiesen. Britsih Waterways betreiben auch eine leicht kommerziell angehauchte Seite für uns Endverbraucher: Waterscape. Hier findet man allerdings nicht nur die Schiffahrt, sondern auch alle anderen Nutzungsarten: Wandern, Radfahren, Angeln. Oder auch eine Gelegenheit, selbst zur Erhaltung und zum Ausbau des Netzes beizutragen. Wichtig für die Kanalschifffahrt sind vor allem die auf dieser Seite angezeigten "Stoppages". Wo ist was gesperrt, oder wo sind Sperrungen geplant?


    Die vermutlich umfassendste und informativste Seite für den nördlichen Teil des englischen Netzes: Penninewaterways. Hier findet man detaillierte Beschreibungen der einzelnen Kanäle mit vielen Fotos. besonders spannend finde ich die Berichte und Bilder zu den Restaurierungsmaßnahmen, z.B. Rochdale- oder Huddersfield-Kanal.


    Plant man eine Tour konkreter, so ist Nick's Canal Route Planner Canalplan AC unverzichtbar, der Routenplaner für die englischen Kanäle. Möchte man sein GPS-Gerät mitnehmen und es handelt sich um ein Produkt von Garmin, dann kann man auf meiner Webseite eine kleines Konvertierungsprogramm herunterladen. Die Daten aus dem Routenplaner werden damit zu Wegpunkten im GPS-Gerät und man weiß immer, wie weit es noch zur nächsten Schleuse ist.


    Nun noch ein paar Adressen von Mietbootfirmen, stellvertretend für die vielen Anbieter.


    UK Boat Hire ist ein großes Unternehmen mit vielen Filialen. Durch die Größe ist die Planung und Buchung etwas anonym, in der Betreuung vor Ort aber hatten wir keinen Anlass zur Klage.


    Die folgenden sind kleine Firmen, teils Familienbetriebe:


    Middlewich Narrowboats am Trent & Mersey Kanal, günstig für Cheshire Ring, Four Counties Ring oder Llangollen Kanal.


    Mit sehr persönlicher Note: Shire Cruisers in Sowerby Bridge, Yorkshire. Das Revier im Norden ist anspruchsvoller, und vielleicht nicht für die erste Reise zu empfehlen. Aber wenn es denn dann sein soll, bei Shire Cruisers wird man umfangreich beraten und betreut.


    Und schließlich Rose Narrowboats am nördlichen Oxford-Kanal. Zwar nur per Auto oder Taxi zu erreichen aber trotzdem praktisch für Touren in die East Midlands. Der Eigentümer ist übrigens Trainz- und TransDEM-Anwender. So habe ich ihn kennengelernt. Bucht man bei Rose und muss man aufgrund schwieriger Terminlage und nicht passenden Flugplänen eine Übernachtung an Land einplanen: Ashton Logde. Wunderbare Atmosphäre auf altem Landsitz und ein hervorragendes Restaurant.

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  • Zitat

    FSP schrieb:
    Was ich bisher noch nicht wirklich verstanden habe: Die Boote besitzen anscheinend keine Fender.
    Wie bekomme ich das Boot (ohne Fender) ohne Kratzer und Dellen durch Steinwand- Kanäle, Tunnel und an Anlegestellen heran?


    Einige der zu mietenden Boote sind mit kleineren hölzernen Seitenfendern ausgerüstet, die man aber nur für nächtliche Liegeplätze ausbringt. Am Bug und am Heck gibt es richtige Fender, klassisch aus Tauwerk. Der am Bug fängt Stöße auf und wird auch genutzt, um sich beim Aufwärtsschleusen am oberen Tor hochzurubbeln (mit der Maschine leicht dagegen). Der am Heck schützt das Ruder.


    Bei den heutigen Narrowboats handelt es sich um die Nachfolger der Frachtkähne. Die waren bis in die 1920er aus Holz und dann aus Stahl, aber immer sehr robust. Und das ist auch heute noch so. Ganz ohne Berührung wird es auch bei Könnern selten abgehen. Eine massive Scheuerleiste schützt die Flanken. Aber es ist schon ein Unterschied, ob man sanft oder heftig mit der Schleusenmauer, der Brücke oder dem anderen Boot Bekanntschaft macht. Sanft ist harmlos und zwangsläufig. Heftig könnte nicht nur Folgen fürs Geschirr haben. (Bei uns blieben die Tassen immer auf dem Tisch stehen :angel: )


    Auf dem einen Bild war die Einfahrt in eine breite Schleuse mit zwei Booten zu sehen. Der erste fährt "seine" Seite an. Der zweite kommt am einfachsten unmittelbar hinterher und füllt die Lücke auf der anderen Seite, bevor der erste von der Mauer weg driftet. Die Boote drücken sich so gegenseitig in Position. Ohne dass es rummst. Und anderes als im Bild funktioniert das auch ganz ohne Leine.

  • Noch ein Nachtrag: Wer sich einhören möchte, sei auf eine Sendung von BBC Radio 4 verwiesen, die sich ausführlich mit der aktuellen Situation am Leeds & Liverpool-Kanal beschäftigt. Aufgrund der langen Trockenperiode im Frühsommer (welche Trockenperiode?) ist nicht genügend Wasser in den Staubecken, die den Kanal versorgen. Deswegen wurde er Anfang August auf den oberen 60 Meilen gesperrt, bis es wieder genügend geregnet hat. Die BBC-Reporterin besucht die Leute am Kanal und lässt sich von den Betroffenen schildern, was die Sperrung vor Ort bedeutet. Auch die große Schleusentreppe bei Bingley wird vorgestellt, die ich in meinen Bildern gar nicht aufgenommen hatte.


    http://www.bbc.co.uk/programmes/b00tn8c3 (für ca 1 Woche)


    Kleiner Warnhinweis: Die Leute sprechen mit ein wenig Akzent, so wie in England halt üblich.