Fotoverbot am AW

    • Offizieller Beitrag

    Da ich fast jedes zweites Wochenende in meiner alten Heimatstadt Dessau bin, ergibt sich oft für mich die Gelegenheit einen Abstecher zum RAW Dessau zu machen. Gerne nehme ich auch die Kamera mit, denn oft sieht man jenseits des Zaunes seltene Eloks - teilweise auch ausländischer EVU. Zuletzt sah ich dort sogar E18, E94 oder blaue Br181. Oft machte ich dort schon Texturfotos für Loks, die nun zum Trainzbestand gehören.
    Das alles kann man von einem Weg aus sehen, der zwar zum DB Gelände gehört, aber öffentlich benutzbar ist.


    Letzten Freitag war ich auch mal wieder dort und fotografierte eine 151, als mich ein Sicherheitsmitarbeiter des Werkes in sehr bestimmter Art darauf hinwies, daß hier Fotoverbot herrsche. Ich widersprach ihm, weil 1. entgegen seiner Behauptung keine Schilder darauf hinwiesen und 2. es auf dieser DB eigenen Strasse keiner Fotoerlaubnis bedarf *. Darauf entgegenete er mir, daß das Fotoverbot für das Werksgelände des AW gelte. Somit hatte er mich davon in Kenntnis gesetzt und ich musste mich dem fügen - was ich natürlich auch sofort tat.


    Sinnlos ihn nach dem Warum zu fragen, dachte ich mir. Ich tat es dennoch und bekam die Antwort, die ich erwartete: Er wisse es nicht und er mache eben seinen Job. Naja, mehr muss er mir ja auch nicht sagen...
    Sicherlich muß man deren Hausordnung akzeptieren und einhalten. Und es ist deren gutes Recht solche Verbote auszusprechen. Dennoch hält mich das nicht ab zu fragen was so ein Quatsch soll. Wer könnte weshalb etwas dagegen haben, wenn irgendwelche Eisenbahn-Nerds Spass am Fotografieren haben? Schliesslich ists ja auch deren klasse Arbeit, die man da ins Bild setzt.


    Eure Meinung dazu und Vermutungen über deren Beweggründe würde mich interessieren.


    cheers
    Christian


    *Allgemeine Foto- und Filmgenehmigung der DB AG vom 22.12.2000

  • Industriespionage? Angst vor Anschlägen? Hass auf Fotographen? Was weiß ich?

  • Vielleicht "machen" die da was, was noch nicht an die Öffentlichkeit gehört, z.B. Ein neues Fahrzeug, neue Lackierung etc ...

  • ich dachte immer, das das Fotografierverbot für Bahnanlagen und Fahrzeuge schon lange aufgehoben wurde.
    In Zeiten des kalten Krieges hätte man es verstehen können. Aber heutzutage und dann noch vom RAW.
    Wenn es denen so wichtig ist, sollten Sie Schilder oder Sichtschutzmauern errichten.
    Solche Ä... hab ich besonders gern.

  • Das mit dem Fotografierverbot hat einen ganz einfachen Grund: Ich selbst habe das auch schon im Bw Hamm mitgemacht. Zwar waren wir "ganz normal" angemeldet (in diesem Falle um je eine 211, 212 und 360 in den Schuppen zu drücken), aber schon nach kurzer Zeit kam ein Mitarbeiter auf mich zu und fragte was ich denn da zu suchen habe und wies eben auf das Fotoverbot hin. Nachdem ich den Grund nannte war das mit dem Fotografieren auch kein Problem mehr.


    Und nun zum Grund: Auch wenn's ein eigentlich immer benutztes Betriebsgelände ist herrscht dort Vandalismus - Fahrzeuge und Gebäude werden mutwillig zerstört, teils in so kurzer Zeit dass es einfach niemand früh genug bemerkt. Die Schuppentore waren/sind nicht umsonst zugeschweisst. Und nachdem auch die DB ihre Mitarbeiter immer mehr auf das Thema Vandalismus sensibilisiert ist man dort eben immer misstrauischer, was dann aber meist nur in der bekannten Formulierung endet: Hier darf eben keiner rein, fertig. Dazu kommen noch Sicherheitstechnische Aspekte: Wer passt denn auf den Fotografen auf? Auf wessen Gelände könnte ihm was passieren? Und dann die Frage danach was der Betriebsfremde auf dem Gelände zu suchen hatte wenn's doch schief gegangen ist. Denn nicht jeder Eisenbahnfreund kennt auch die Verhaltensregeln auf dem Bahngelände, und ein teil kennt sie zwar aber das war's auch schon...


    Im Prinzip hat der Bahnmann also richtig gehandelt, allerdings hätte er seine Entscheidung vielleicht besser begründen können. Was er allerdings eben auch nicht muss... Mein Tipp also: Auch wenn der Bereich leicht zugänglich und ungefählich erscheint, am besten ist es wenn man sich vorher anmeldet, oft findet sich dann auch jemand der einen begleitet - Da ist man dann auf jeden Fall auf der sicheren Seite.


    Gruß aus Altenbögge

    • Offizieller Beitrag

    Schon klar, Altenbögger. Aber wie gesagt: dort befand ich mich ja nicht in deren Werksgelände, sondern davor. Für meine Sicherheit muß dort niemand sorgen.
    Man hat etwas dagegen, daß dort hineinfotografiert wird. Und mit 'dort' meine ich die Gleisharfe auf der ankommende und abgehende Loks stehen.


    Was ich oben noch nicht schrieb: das Werksgelände ist vor Vandalismus durch Stahlzaun, diesen Herrn und Überwachungskameras gesichert.
    Und damit ich mit meiner Kamera nicht noch mehr vandalisiere, werden künftig an diesem Zaun Fotoverbotsschilder angebracht.

  • Ein spontaner Gedanke:
    Der Typ, pardon aufgeblasene Sicherheitsmitarbeiter,
    ist ein alter DDR-Genosse, der immer noch nicht verstanden hat,
    dass es 'seine' DDR nicht mehr gibt.


    Das erinnert mich an kleine kleine Szene vom UT in Zittau,
    wo sich ein "Security" auch etwas arg aufgeblasen hatte.


    Frei nach: "Ich bin wichtig und mache meinen Job hervorragend."

  • Zitat

    ChWerwick schrieb:
    Der Herr kann vom Alter her kein alter DDR-Genosse sein.


    Der Knabe im Zittauer Gebirge auch nicht. Es ist die Geisteshaltung, nicht das Alter.


    (Wir hätten es in Jonsdorf darauf ankommen lassen sollen, schließlich hatten wir einen gültigen Zugangsberechtigungsschein.)

  • Wer von öffentlichen Wegen fotografiert, darf an seinen Fotos nicht behindert werden.
    Solange er Niemanden als Person direkt ablichtet.
    Man beachte mal Google Street View zum Vergleich.


    Tip:
    Wenn mal Jemand fragt warum man hier fotografiert, sage ich immer :
    Das hier soll in zwei Jahren abgerissen werden und hier ensteht ein neues Industriegebiet. :winking_face:


    g'ice

    Einmal editiert, zuletzt von ice ()

  • Das sind meistens doch nur die 'Linientreuen', wie sie ein befreundeter Bus-Fahrer mal nannte ...
    Sich über soetwas aufzuregen, ist selbst als Sicherheitsmann wohl übetrieben.


    Mir selbst, zwar nicht bei der DB, sind wegen fotografieren schon die wunderlichsten Sachen "untergekommen" ...
    Drohung mit Polizei, 'HB-(Straßenbahnfahrer)männchen' (die fast alle zwei Wochen), und und und ...


    Vielleicht war der Sicherheitsmann aber nicht von "KarriereLust" angetrieben, sondern mehr von einem leichten "perfektionismus" -> Er war vllt. relativ neu und wollte alles richtig machen. Oder ein Azubi, der übernommen werden wollte und sich deshalb keine "Fehler" erlauben wollte ... Wer weiß ...


    Vielleicht sah er auch nur eine gewisse Abwechslung beim "Fotografen-Anschreihen" zwischen seinem wohl recht trockenen hin und her laufen ... Wir werden es wohl nie erfahren :grinning_squinting_face:

  • @ice: :rolol: Das zieht aber nicht immer, z.B. bei was neurerem, wie der Berliner Hbf oder ein neuer Wolkenkratzer, Ausbesserungswerk etc :winking_face:

  • Zitat

    BR605fan25 schrieb:
    @ice: :rolol: Das zieht aber nicht immer, z.B. bei was neurerem, wie der Berliner Hbf oder ein neuer Wolkenkratzer, Ausbesserungswerk etc :winking_face:


    hi, ...


    triffst Du den Wachman...


    Für den Berliner HBF kann man ja noch vorgeben, das er im nächsten Jahr unterirdisch als Berlin21 weiter ausgebaut werden soll.
    Man sucht schonmal Plätze wo das Wachpersonal den Bau überwachen kann.
    Hätten sie mal eine Minute Zeit ? ..:h)


    Für den Wolkenkratzer bliebe noch die Entschuldigung, das die Fassade und das Treppenhaus erneuert wird.
    Kommt jetzt alles in Glas und Chrome. Der Auftrag ist raus.
    Haben sie zufällig ein Massband dabei und Absperrband ?...

    Für das Ausbesserungswerk reicht ein:
    " Es gibt Planungen von der Geschäftsleitung von einer Betriebsverkleinerung. Davon müssen sie doch schon sicher aus der Zeitung gehört haben.
    Ebenfalls sind Überlegungen über die Reduzierung des Wachpersonal im Gespräch. Sie sind wohl noch nicht solange hier?:sinister:


    g'ice

    Einmal editiert, zuletzt von ice ()

  • :rolol: Man ice, der war Gut!!


    Ne mal im ernst, laut http://de.wikipedia.org/wiki/Urheberrecht
    Ist das Fotografieren auf öffentlichen Gelände erlaubt, sollte dennoch einer kommen und sagen das hier "fotografierverbot" hersche ist das einer der sich Wichtig fühlt und denk das er alles kann/darf (Solche Leute nenn man, glaube ich zumindest Gott)
    Falls er aber Persönlich nicht auf dem Bild erkannbar sein will muss man ihn/sie unkenntlich machen.


    Nun zur Grundfrage:
    Auf DB Gelände ist es wohl klar, das man dort nicht einfach herrein spazieren kann und knipsen.
    Da sollte man (wie oben schon geschrieben) erstmal nachfragen, oder sich eine Fotografier/ Fil gehnemigung besorgen.

  • Ich hatte änliches hier im Emsland bei einer Privatbahn :sinister: