Was ist ein PHpt. Schaffner?

  • Hallo Zusammen


    Die Überschrift sagt ja schon alles aus. Bei einer Suche im Netz bin ich auf diesen Begriff gestoßen. Klar, was ein Schaffner ist, das ist mir wohl bekannt. Aber was bedeutet den die Abkürzung davor?


    Wäre echt nett, wenn mir das jemand erklären kann.


    Schönen Abend noch,
    Gruß Jens

  • Auch bei der Post gab es einst den Beruf des Schaffners. Dahinter ver-
    bargen sich die Tätigkeiten für Beamte im einfachen Dienst.

  • Hallo Joachim


    Erstmal Danke, auch das wusste ich nicht.
    Nun ich habe nur mal nach der Abkürzung gegockelt, da wird mir eine Krankheit angezeigt. Das kann ja nun wirklich kein Zusammenhang sein :grinning_squinting_face:
    Gibt man den Begriff komlett ein, bekommt man nur ein paar Verbindungen zu Telefonauskunftseiten. Nur was da genau geimeint ist, da finde ich leider nichts.


    Gruß Jens

  • Wie Joachim richtig gesagt hat, handelt es sich um einen Posthauptschaffner nach § 3 der Verordnung über die Laufbahnen, Ausbildung und Prüfung für die bei der Deutschen Post AG beschäftigten Beamtinnen und Beamten (LAPPostV). Dieser gehört zum einfachen Dienst und ist in die Besoldungsgruppe A4 (siehe hierzu das Bundesbesoldungsgesetz mit der Anlage Bundesbesoldungsordnung A) eingegliedert.


    Gruß wallner

    Einmal editiert, zuletzt von wallner ()

  • Guten Morgen Wallner
    Das ist doch mal eine klasse Erklährung, vielen Dank dafür :winking_face:


    Gruß Jens

  • Mich wundert, dass Dir der Postschaffner als Amtsbezeichnung noch nicht begegnet sein soll. Die Post ist durch Privatisierung allerdings nicht mehr hoheitlich und verbeamtet nicht mehr, im einfachen Dienst schon überhaupt nicht, und auch zu Bundespost-Zeiten gab es in den unteren Rängen schon Angestellte. Der Schaffner im Einfachen Dienst aber zieht sich durch das deutsche Beamtenwesen wie der Sekretär und Meister im Mittleren Dienst, der Inspektor im Gehobenen und der Rat im Höheren Dienst.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Einfacher_Dienst

  • Hallo geophil,


    nein den Begriff kannte ich tatsächlich nicht. Für mich waren es allg. Postbeamte oder von mir aus auch Briefträger u.a.! Aber den Begriff "Schaffner" in Verbindung mit der Post, da wäre ich wirklich nie darauf gekommen. Den Schaffner verbindete ich bis heute immer nur mit der Bahn.


    Danke für den Link :winking_face:


    Gruß Jens

  • Zitat von OpaJens

    [...]"Schaffner" in Verbindung mit der Post[...]


    Das war wahrscheinlich aehnlich wie der Heizer auf der E-Lok :)


    Mick!

    One of the painful signs of years of dumbed-down education is how many people are unable to make a coherent argument. They can vent their emotions, question other people’s motives, make bold assertions, repeat slogans—anything except reason.“ (Thomas Sowell)

  • Zitat von Mick

    Das war wahrscheinlich aehnlich wie der Heizer auf der E-Lok :)

    Ich denke eher nicht. Es ist - oder wohl zutreffender: war - ein Dienstgrad und keine Tätigkeitsbezeichnung. Was tut ein Gefreiter beim Militär? Vergleichbares tat ein Schaffner bei der Post. Dass der Begriff in Vergessenheit gerät, hat sicher wesentlich mit der gesellschaftlichen Entwicklung in der Bundesrepublik zu tun. Der Obrigkeitsstaat, den wir als negativ mit Preußen verbinden, und der seinen pervertierten Höhepunkt mit der anschließenden Katastrophe unter den Nazis fand, überhöhte den Beamtenstatus. Da fühlte sich vermutlich auch manch einfacher Postbote als erlauchte Persönlichkeit, hatte ihm der Staat mit dem Schaffner doch ein Amt gegeben. Das ist glücklicherweise vorbei, unsere Gesellschaft ist eine sehr zivile, und mit Dienstgrad kann man beim dienstleistungssuchenden Bürger nicht punkten. Allerdings frage ich mich, ob wir mit Outsourcing und Leiharbeit im Moment nicht gerade in die andere Richtung übertreiben, auch bei der Post.


    Nachtrag zum Heizer bei der Bahn: War das auch Einfacher Dienst? Es gab ja auch Oberheizer.

    Einmal editiert, zuletzt von geophil ()

  • Nun, das mit dem Heizer auf der E-Lok ist eigentlich gar nicht so ab-
    wegig. So verfügten zum Beispiel die ersten, elektrischen, leistungs-
    fähigen Länderbahnloks Bayerns und Preußens, die EP 3 sowie auch
    die ES 9, zu Anfang über einen stehenden Dampfkessel für die Zug-
    heizung.


    Aufgrund dessen hatten diese Maschinen auf dem Dach einen Rauch-
    abzug. Das bedeutete, daß die Stromabnehmer nicht symmetrisch an-
    geordnet werden konnten, sie befanden sich entweder unmittelbar ne-
    beneinander, oder am äußersten Rand des Daches.

    Einmal editiert, zuletzt von joachim ()

  • Zurück von der Post zur Eisenbahn:


    Das Fahren mit Beimann ist so ungewöhnlich nicht. Auf der Dampflok herrschte systembedingt immer eingeschränkte Sicht. Der übliche Zuruf und die Bestätigung der Signalbilder war daher irgendwie systemimmanent.


    Bei der E-Lok hierzulande waren es nicht die Gewerkschaften, sondern die höheren Geschwindigkeiten, die das höhere Sicherheitsbedürfnis erzeugten: vier Augen sehen mehr als zwei. Das war anfangs auch noch bei der E03 so.


    In anderen Ländern mag das anders gewesen sein. Amerikanische Gewerkschaften pochten auf den zweiten Mann, den Conductor, vorne auf der Lok nach Wegfall des Caboose, zu deutsch: den Zugführer. Die erhöhte Sicherheit wurde zwar als Argument angeführt, war aber wohl nicht das ursprüngliche Motiv. Mit der anstehenden Einführung aktiver Sicherheitssysteme (Positive Train Control) wird die Debatte neu entbrennen.

  • Den sogenannten Beimann kann man auch als Triebfahrzeugbe-
    gleiter bezeichnen. Er war zu Bundesbahnzeiten bei Personenzü-
    gen, die auf geeigneten Strecken, zum Beispiel Hamburg-Göttin-
    gen, schneller als 140 km/h fuhren, zwingend vorgeschrieben.


    Wenn für die genannte Strecke gegebenenfalls kein Begleiter zur
    Verfügung stand, durfte der Zug auch nur mit maximal 140 km/h
    fahren. Die Ankunftzeit verzögerte sich entsprechend.