Schweres Zugunglück In Sachsen-Anhalt

  • Zitat von schimli


    - es sind Formsignale (Vorsignal auch Formsignal ?)


    Vorignal 'dürfte' ein Hl-Sig sein, einzeln stehende Form-VSig wurden bei der DR schon sehr früh und recht konsequent nach Hl umgebaut. Auf dem SVG-Plan ist für Sig A sogar eins eingezeichnet. Ich habe daheim ein Führerstandsmitfahrt Video Md-Thale, das werde ich mir sobald als möglich mal reinziehen - müßte ja zu sehen sein.


    Zitat von joachim

    Am Vorsignal hätte der Tf des VPS-Güterzuges die Stellung
    des Hauptsignals erkennen und quittieren müssen...


    Gibt ja keine PZB dort, also muss er nichts quittieren - wie auch. Höchstens sich selber zurufen, wie früher zum Beimann/Heizer :winking_face: Oder vermisse ich hier was?


    Was sicher fraglich ist, ist die offensichtlich recht kurze Kreuzungszeit, planmäßig auch sehr deutlich im vorgestern verlinkten Youtube-Video zusehen. Scheint ja mehr die Regel an der Stelle zu sein. Mehr Pufferzeit hätte schon genügt.


    Zum Platz des Tf: Eine spannende Frage. Sollte er tatsächlich auf der 2. Lok gewesen sein? Auch wenn verboten - ausschließen kann man es nicht. Dann sollte man aber auch die Ursachen dahinter gründlich überprüfen: Rückbau der Infrastruktur (wo kann man noch mal eben einen Zug auf die Seite nehmen und umrangieren?) und die Kosten- und Bestellstruktur (Trassenpreise, Stationspreise, Servicepreise - da hat man sich was ausgedacht...).

  • Auf den Fotos wird deutlich, daß die Signale auch am Tage schwer
    erkennbar sind. Dann sind sie ja bei Dunkelheit und Nebel wirklich
    kaum noch zu sehen. Da fehlt aber eine neue und zeitgemäße Sig-
    naltechnik, die DB ist hier dringend gefordert, Abhilfe zu schaffen.
    Was ist das überhaupt für eine merkwürdige Kombination, Lichtvor-
    signal und Flügelhauptsignal. Die Planer hätten sich für ein einheit-
    liches System entscheiden müssen.

    Einmal editiert, zuletzt von joachim ()

  • Zitat von joachim

    Auf den Fotos wird deutlich, daß die Signale auch am Tage schwer
    erkennbar sind. Dann sind sie ja bei Dunkelheit und Nebel wirklich
    kaum noch zu sehen. Da fehlt aber eine neue und zeitgemäße Sig-
    naltechnik, die DB ist hier dringend gefordert, Abhilfe zu schaffen.


    Du meinst jetzt aber nicht das Vor- bzw. Lichtsignal.

  • Wenn das Bild nicht täuscht erscheint mir als Laie der Bremsweg zwischen Vor- und Hauptsignal ohnehin nicht für schwere Güterzüge geeignet. Gut, wenn die Strecke vor dem Vorsig auch so geradlinig verläuft, kann man das Lichtsignal sicher rechtzeitig erkennen... aber in dichtem Nebel?!?
    Und nach dem Formsignal scheint ja auch gleich die Weiche zu kommen. Sicher sieht man sowas auf Nebenstrecken öfter, aber wenn dort regelmässig schwerer Güterverkehr herrscht, wie auf dem Video von vorgestern zu sehen sogar Kessel-Ganzzüge, und das bei 100km/h... Ich weiß ja nicht:shock:

  • Zitat von marcee

    Wenn das Bild nicht täuscht erscheint mir als Laie der Bremsweg zwischen Vor- und Hauptsignal ohnehin nicht für schwere Güterzüge geeignet. Gut, wenn die Strecke vor dem Vorsig auch so geradlinig verläuft, kann man das Lichtsignal sicher rechtzeitig erkennen... aber in dichtem Nebel?!?
    Und nach dem Formsignal scheint ja auch gleich die Weiche zu kommen. Sicher sieht man sowas auf Nebenstrecken öfter, aber wenn dort regelmässig schwerer Güterverkehr herrscht, wie auf dem Video von vorgestern zu sehen sogar Kessel-Ganzzüge, und das bei 100km/h... Ich weiß ja nicht:shock:


    Du kannst es anhand der Hektometertafeln sogar in etwa ausmachen. Zwischen 900-1000 m schätze ich den Bremsweg ca. ein.


    Der Bremsweg IST ausreichend. Ein Bremsweg zwischen Vor- und Hauptsignal KANN garnicht zu kurz sein.
    Jeder Zug hat eine gewisse Anzahl von Bremshundertstel, die man aus dem Zuggewicht und dem Vorhandenen Bremsgewicht errechnet. Je größer, desto besser. Und je nach Bremshundertstel bekommt (auf Güterzüge bezogen) der Güterzug dann ein Muster im Buchfahrplan nachdem er fährt. Wenn er eine geringe Anzahl an Bremshundertstel hat (bzw. der Zug sehr schwer ist) dann muss er eben langsamer Fahren. (im Buchfahrplan angegeben)


    Edit:
    Laut Buchfahrplan liegt das Signal im KM 43,2 - also hat er etwas weniger als 800 m Bremsweg. Fahrplangeschwindigkeit für den Güterzug dürfte 70 km/h gewesen sein. Da die mindestens aufzubringen BH 60 sind, bräuchte er bei einer Schnellbremsung bei 70 km/h einen Bremsweg von 500 m, sofern die Längsneigung dort 0 ist.

    Einmal editiert, zuletzt von schimli ()

  • Zitat von joachim

    Auf den Fotos wird deutlich, daß die Signale auch am Tage schwer
    erkennbar sind.


    Das täuscht auf Fotos und auf Videos immer. Die Optiken in Lichtsignalen sind im Grunde richtige Scheinwerfer. Die Linse wird für die jeweilige Situation angepaßt und optimal ausgerichtet. Im leichten Dunst kann man das sehr schön sehen. Guck mal aus Führerstandshöhe in so ein Licht - wer das nicht sieht, hat wohl "Fett off dorr Brille" (Cohrs). Auch das Formsignal ist deutlich genug zu sehen.


    Der Bremsweg ist für Hauptbahnen dieser Art üblich mit 700m, anhand der Hektometertafeln auf den verschiedenen Fotos kann man das deutlich sehen.


    Zu Äußerungen in Richtung 'wird Zeit das da was modernes hinkommt' ... Naja - alles neu, alles besser? Dann müßte es ja zu Dampfzeiten bei wesentlich ungünstigerer Sicht aus dem offenem Führerhausfenster mit Gegenwind ins Gesicht nur so geknallt haben - und das bei doch deutlich mehr Verkehr. Die Optik eines Ks-Signals ist technisch grundsätzlich nichts anderes als beim Hl-Sig. Zudem hat ein VSig für den Tf für die Geschwindigkeitswahl die wichtigere Bedeutung, deswegen wurden bei der DR Form-VSig schon frühzeitig in Lichtsignale getauscht.


    Bei den DSO-Diskussionen werden übrigens noch andere Aspekte in den Raum geworfen: z.B. Fehler in der Bremsanlage, Fehler an den Signalen usw.

  • Zitat von schimli


    Du meinst jetzt aber nicht das Vor- bzw. Lichtsignal.


    Nein, ich meinte eine neue und zeitgemäße Signaltechnik, zum Beispiel
    KS-Signale in Verbindung mit einer induktiven Zugbeeinflussung, wie es
    auf dem Foto erkennbar ist.