Großprojekt Stuttgart 21

  • Zitat

    Mueller schrieb:
    Wo waren denn die tausenden von politischen Gegnern, als es noch wirklich hätte politische Wirkung zeigen können ? In Lethargie im Sofa versunken ?


    Dass es derzeit jede Woche mehr werden, kann man ja wohl auf die brillante und herausragende Öffentlichkeitsarbeit der politischen Befürworter zurückführen. Da sind einfach meisterhafte Talente am Werk.

  • Ist das jetzt eine Erklärung, oder eine Entschuldigung der Umstände ?


    :noidea:


    Edit:


    Die Antwort lautet wohl: Sowohl als auch ...

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  • Zitat

    Nach dem großen Erfolg der heutigen Aktion, ruft die IG "Bürger für Stuttgart 21" am Mittwoch wieder zur großen "Bebber-Beseitigung" auf. Die nervigen KEIN STUTTGART21 Aufkleber werden gemeinsam entfernt und gesammelt. Beim nächsten Lauf für S21 werden diese dann als Collage ertüchtigt.

    Aus einer facebook-Aktionsseite für S21. Das ist eine gute Idee finde ich, denn Demokratie heißt ja nicht, dass man überall etwas hinkleben muss... Oder täusche ich mich da? :sinister:

  • Ich maße mir nicht an, diese Frage beantworten zu können und kann nur spekulieren. Ein Teil hat sich vielleicht von hübschen 3D-Animationen einlullen lassen (die alle z.B. nicht den hohen Wall zeigen, mit dem der Schlossgarten verziert werden soll). Ein Teil hat vermutlich den Bahnhof vorher nie richtig angeschaut. Er war ja immer da und damit kein Blickfang mehr. Und sicherlich gibt es auch einen Teil, dem es gar nicht primär um den Bahnhof ging, sondern der sich von den Regierenden als nicht für voll genommen fühlt und seinem Unmut darüber Luft macht.


    Zur Motivationssteigerung könnte auch die Atompolitik aus Berlin beitragen. Eine solche Verbindung legen zumindest Demoskopen nahe. Auch da gilt: es stand in den Wahlprogrammen, aber viele Wähler hatten erwartet, die Vernunft behielte die Oberhand.

  • Quelle?


    Jedenfalls komme ich beim Lesen ins Schmunzeln. Dieses ungläubige Staunen, dieses "das können die doch nicht machen, wo kämen wird denn da hin". Klar, ein Weltbild gerät ins Schwanken, und das führt zu viel mehr Verunsicherung, als man zugeben mag. Nur denke ich, dieser Hauch von Revolution, oder in diesem Falle die Angst davor, scheint mir stärker bei den Befürwortern ausgeprägt als bei den Gegnern. Aber immerhin rechnet dieser Kommentator bereits mit der Möglichkeit, dass der Nordflügel wieder aufgebaut wird.

  • Der Präsident des Bundesverfassungsgerichtes (BVG) in Karlsruhe warnt vor
    einer Unregierbarkeit wegen der Proteste gegen Stuttgart 21.


    Angesichts der Proteste gegen den Bahnhofsumbau in Stuttgart drohen keine
    guten Verhältnisse, wenn in jahrelangen rechtsstaatlichen Prozessen gefällte
    Entscheidungen plötzlich infrage gestellt werden, sagte Voßkuhle in einer Pres-
    semitteilung, in der vergangenen Woche.


    Es könne im Einzelfall zwar gute Gründe dafür geben, aber das sollte die abso-
    lute Ausnahme bleiben, meinte der Präsident.


    Für die nächsten Tage sind weitere Großdemonstrationen gegen das Grosspro-
    jekt Stuttgart 21 angekündigt. Die Polizei rechnet wieder mit mehreren zehntau-
    send Protestierern.

  • Zitat

    Ypsilon schrieb:

    Aus einer facebook-Aktionsseite für S21. Das ist eine gute Idee finde ich, denn Demokratie heißt ja nicht, dass man überall etwas hinkleben muss... Oder täusche ich mich da? :sinister:


    Diese "Anti-S21" Aufkleber kleben selbst bei uns schon an den Bushaltestellen und Litfaßsäulen!

  • Wahrscheinlich kommt noch ein lokales psychologisches Moment hinzu, was manch alteingesessenen Stuttgartern schwer zu schaffen macht: Der gefühlte Angriff auf die schwäbische Mentalität der gelebten täglichen Ordnung, im übrigen Land als Kehrwochen-Manie verspottet. Der zu erduldende Protest gegen das Bahnhofsprojekt ist für diese braven Bürger ein Kulturschock. Ein um so größerer Kulturschock, als es die eigenen Nachbarn, Freunde oder Verwandten sind, die gegen das Projekt auf die Straße gehen.

  • Also ich bin auch dagegen wenn die Gegner immer wieder Aufkleber überall anbringen, besser die nehmen Lackfarbe..:sinister:


    8 Gleise ...braucht der Weltbahnhof ... ist das nur für die S_Bahn?:rolol:


    g'ice

  • Ich bin für Stuttgart 21 ... und ich frage mich, was die Gegner jetzt noch wollen ... Ein Baustopp ? Jetzt ? ... Jetzt ist es doch zu spät. Ein Teil des Bahnhofs ist schon "unter die Räder" gekommen und seit 1994 ist ein Bahnhofsumbau doch eh schon beschlossen / im Gespräch ...


    Und wo diese Diskussionen jetzt noch hinführen ... mal ehrlich ... (Anhang) muss so etwas in einer Community für Schüler gefragt werden ... ?

  • Zitat

    variobahn schrieb:
    ...


    Und wo diese Diskussionen jetzt noch hinführen ... mal ehrlich ... (Anhang) muss so etwas in einer Community für Schüler gefragt werden ... ?

    Wo ist diese Community, die du erwähnst?


    NB: Ohne Diskussionen gäbe es nicht mehr viel auf dieser Welt, junger Mann!!!

    Einmal editiert, zuletzt von ()

  • Zitat

    NB: Ohne Diskussionen gäbees nicht mehr viel auf dieser Wewlt, junger Mann!!!


    Das war wohl kaum generell bezogen ... *augenroll*


    Zitat

    Wo ist diese Community, die du erwähnst?

    *husthust* im Internet ...


    Ich meinte damit, man muss so etwas doch nicht überall erwähnen ... die meisten Jugendlichen interessiert das doch eh nicht und was will der Seitenbetreiber mit dieser Umfrage bezwecken ? Es wird ja wohl kaum demnächst irgendwo zu lesen sein, "knapp 50 % aller Jugendlichen zwischen 13 und 18 sind gegen eine geplante weiterführung des Projekts Stuttgart 21"
    Und spätestens wenn >50% dafür wären, würde man (bzw. die Gegner) sagen, die haben doch eh keine Ahnung ...


    Naja ... zumindest meine ich, das dieses Thema nicht überall present sein muss ... aber am besten hat da jeder seine eigene Meinung

    Einmal editiert, zuletzt von variobahn ()

  • Das kommunale Wahlrecht ab 16 Jahren ist ja schon länger im Gespräch. Ich finde es eine richtige Überlegung. Natürlich ist Demokratie nur ein Angebot, niemand muss wählen gehen. Und sicherlich bleibt ein Teil der mit so einem Recht zu wählen ausgestatteten jungen Staatsbürger desinteressiert. Aber ein anderer Teil eben nicht, der will informiert sein, und der will mitreden. Gut so.


    Und vielleicht haben die Mitschüler, die sich dem gegnerischen Lager zurechnen, ja auch überzeugende Argumente.


    Warum hat eigentlich das Stuttgarter Projekt so ewig lange gebraucht, bis der erste Plan festgestellt war? Und warum zum Beispiel gab es in Berlin beim Großprojekt Hauptbahnhof keinen Protest? Ob da nicht doch ein wenig der von Herrn Geißler angesprochene "Gesunde Menschenverstand" mitspielt, der in Berlin verkehrliche Notwendigkeiten und Vorteile erkennen konnte, in Stuttgart aber nicht?


    (Wobei ich mich in Berlin mit der Verstümmelung der Bahnsteigdächer überirdisch und der Tunneldecke unterirdisch weiterhin nicht anfreunden kann.)

  • Ansich keine Schlechte Idee das mit dem Wählen ab 16.
    Ich selber wohne in der nähe von Stuttgart und muss immer mehr sehen das dieser Protest mit unfairen Mitteln veranstaltet wird.
    Da gibt es zum Beispiel Kinder im alter von 12 Jahren (5 Klasse) die schon mit K21 Stickern herumlaufe und auf Fragen von mir keine Angaben zum S21 Projekt machen können sondern diese einfach das nachmachen was die Eltern sagen.
    Mein 2. Punkt ist das sich Schüler im Alter von 16 (meist) immer noch dem Gruppenzwang unterliegen und sich zu leicht überzeugen lassen ohne Hintergrundwissen anzueignen.
    Die in den Medien verlautende Proteste gegen S21 am schwarzen Donnerstag waren eigentlich nicht gegen S21 sondern für mehr Geld im Bildungssektor. Nur die Veranstalter mussten genau das am diesen Tag die Bäume gefällt wurden und konnten dies natürlich für sich nutzen. Da sie während der Proteste den Schülern gesagt haben sie sollen gegen S21 sein um so das gesparte Geld im Bildungssektor zu nutzen. Die meisten 13-18 Jährigen haben noch kein sehr großes Politisches Interesse und Wissen deshalb nicht das dies um einiges Komplizierter ist als gedacht. Das Geld wird schließlich im Haushalt festgelegt und kann nicht eben mal getauscht werden. Daher denke ich das man erst mit 18 Wählen sollte so schlimm sind die paar Jahre mehr nun auch nicht. :winking_face:


    Gruß Finn


    PS: Meine Vermutung das die Bürger das Projekt so schlecht annehmen ist der, dass die Schwaben leider Gottes wohl immer sparsam und geizig bleiben werden ....... ich darf das ja sagen ich bin ja selber einer !

    Einmal editiert, zuletzt von Finn ()

  • Zitat

    finn schrieb:


    Mein 2. Punkt ist das sich Schüler im Alter von 16 (meist) immer noch dem Gruppenzwang unterliegen und sich zu leicht überzeugen lassen ohne Hintergrundwissen anzueignen.


    Das merkt man hier im Forum auch des öfteren ;).


    Gruß

  • Das sehe ich grundsätzlich nicht so, auch wenn es hier im Forum oft so scheint!

    Einmal editiert, zuletzt von ()

  • Der Präsident des Arbeitgeberverbandes, Dieter Hundt, hat sich für das umstrittene
    Bahnprojekt Stuttgart 21 ausgesprochen. Er forderte die politischen Entscheidungs-
    träger auf, zu dem Projekt zu stehen.


    Er halte den Populismus mancher Politiker für unerträglich, die sich jetzt von demo-
    kratisch getroffenen Entscheidungen verabschieden wollen. Stuttgart 21 ist zu wich-
    tig, um es wegen machtpolitischer Interessen zu opfern, sagte er. Demokratisch ge-
    troffene Entscheidungen müssen rechtssicher bleiben.


    Der Ausbau der Infrastruktur sei in den vergangenen Jahren sträflich vernachlässigt
    worden. Wir können es uns nicht leisten, dass die Verkehrsströme der Zukunft einen
    Bogen um den "Großraum Stuttgart" machen, bekräftigte er. Deshalb unterstütze die
    Landesvereinigung Baden-Württembergischer Arbeitgeberverbände, als Spitzenorga-
    nisation der gesamten privaten Wirtschaft des Landes, das Großprojekt S 21.

  • Es steht den Herren mit Ämtern in Verfassungsgericht, Arbeitgeberverband und sonstigen öffentlichen und privaten Einrichtungen selbstverständlich frei, ihre Ansicht kundzutun. Allerdings wird von diesen Würdenträgern niemand irgendwelche tieferen Kenntnisse im Bereich Eisenbahninfrastruktur oder Stadtentwicklung erwarten. Sinn oder Unsinn des Projektes können sie nicht beurteilen.


    Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass insbesondere der Präsident des Bundesverfassungsgerichtes konkrete, projektbezogene Festlegungen wagen würde. Auch die rechtlichen Aspekte einer Planfeststellung sind normalerweise für das Verfassungsgericht ohne Belang. Allerdings scheint es nicht unwahrscheinlich, das aus Stuttgart 21 zum Schluss doch ein Fall für das oberste deutsche Gericht wird. Da wird dessen Präsident sicher jeden Anschein vermeiden, dass das Gericht in dieser Frage befangen sein könnte.


    Der Präsident des Arbeitgeberverbandes repräsentiert hingegen eine Lobbyorganisation. Es ist seine Aufgabe, die Interessen seines Verbandes wahrzunehmen. Dieser Verband gilt als sehr konservativ (und vertritt auch längst nicht alle Arbeitgeber). In der Informationstechnik wird der Informationsgehalt einer Nachricht als Grad der Abweichung zum Erwartungswert definiert. Die zitierte Äußerung entspricht jedoch vollständig dem Erwartungswert. Damit wäre informatisch gesehen der Informationsgehalt der Nachricht nahe null.

    Einmal editiert, zuletzt von geophil ()