Schweres Zugunglück In Sachsen-Anhalt

  • @Altenboegger:
    Die Museumsbahn wird nur als Beispiel zur Bahn außerhalb der DB und Privatbahn sinnvoll, deshalb habe ich das geschrieben.
    Ich brauche zu dieser sache nix mehr lernen, da ich dies schon weiß.
    Für Strecken gibt es andere Vorschriften.Aber anscheinend wisst ihr ja schon alles.........


    @Josevpav:


    Für Strecken gibt es auch Regelwerke, lese dir diese mal durch.
    Dann erledigt sich die Hälfte der Beiträge hier.

  • @Feldbahner, erst lesen dan denken, und schließlich den Post schreiben.:P

    • Offizieller Beitrag

    Dass hier echt nicht in angemessenem Ton diskutiert werden kann...


    Die Fahrzeuge hatten sehr wohl PZB, bringt eben nix, wenn dies auf der Strecke nicht installiert ist.
    Wenn die Strecke PZB hat, dann brauchen alle Zugfahrzeuge die auf dieser Strecke verkehren, ebenfalls PZB.


    Hat die Strecke kein PZB, so müssen Fahrzeuge nur anhand ihres Zulassungszeitpunkts PZB haben...oder eben nicht.


    Es ist auch abwegig, nun zu verlangen, dass alle Strecken mit PZB ausgerüstet werden. Das sind immense Investitionen, die unser Staat derzeit sowieso nicht aufbringen kann.
    Kenne hier auch Nebenbahnen, die nur von 628ern und ab und an nem Güterzug befahren werden. Funktioniert auch.


    Ich wäre allen dankbar (speziell einer bestimmten Person hier!), wenn man seine Erfahrungen nicht als Fakt hinstellen würde und falls man so konträrer Ansicht ist, seine Aussagen auch mit Fakten (Gesetze o.Ä.) belegen kann.
    Fällt mir immer öfter in manchen Themen auf, dass man sich gegenseitig als blöde hinstellt und seine Meinung als Fakt darstellen will...


    Und nun wirklich On-Topic:
    Ich finde es schrecklich, dass so etwas passiert ist.
    Ist sicherlich ein schwarzer Tag für die Eisenbahnen in Deutschland,
    die Medien werden sich da noch ausgiebig darüber auslassen, befürchte ich (auch hier wird oft mit falschen Tatsachen geglänzt bzw. Dinge falsch dargestellt)...
    Mein Beileid für alle Opfer dieses Unglücks, auch für den Verantwortlichen dieses Unglücks, denn er wird wohl so schnell nicht mehr lachen können...

  • Zitat von Basti

    Es ist auch abwegig, nun zu verlangen, dass alle Strecken mit PZB ausgerüstet werden. Das sind immense Investitionen, die unser Staat derzeit sowieso nicht aufbringen kann.
    Kenne hier auch Nebenbahnen, die nur von 628ern und ab und an nem Güterzug befahren werden. Funktioniert auch.


    Nur sollte man sich mal Gedanken machen. Auf dieser Strecke ist, so wie ich das nach den bisher dargelegten Fakten und Informationen sehe, keine wirkliche technische Sicherung vorhanden, sprich alles dem Unsicherheitsfaktor Mensch (keine Schuldzuweisung, der Mensch ist eben im System der größte Unsicherheitsfaktor) überlassen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich sage nicht, dass es nicht sinnvoll wäre.
    Aber Technologien kann man nicht mit einem Schlag überall umsetzen.
    Wenn im Osten wirklich viele Strecken nicht mit PZB ausgerüstet sind, so kann man nicht von heute auf morgen alles aufrüsten.


    Hier im Saarland ist jede noch so unwichtige Nebenstrecke mit PZB ausgerüstet (ausgenommen von Museumsbahnen, auf denen es sowieso keine Zugkreuzungen gibt), aber auch das ist nicht von heute auf morgen passiert...

  • Zitat von Basti

    Ich sage nicht, dass es nicht sinnvoll wäre.


    Die Aussage hab ich dir auch nicht unterstellt.


    Aber man gibt über 4 Mrd. € (1,5 Mrd. seitens DB) für ein mehr als fragwürdiges Stuttgart 21 aus und ist nicht fähig im "Rest" des Landes für eine gewisse Grundsicherheit auf den Strecken zu sorgen.

    • Offizieller Beitrag

    An den 4 Mrd. € für S21 wirds wohl kaum liegen, wenn wir Milliarden Euro für die Rettung anderer Länder aufbringen können...


    Medien berichten mittlerweile, dass der Zugführer nicht im Führerstand gewesen sein soll beim Zusammenstoß...


    Da fragt man sich, was man davon halten soll.
    So ne große Diesellok ist nunmal deutlich massiver als ein Leichtbau-Triebwagen, wenn ich mit nem Fiat Panda in einen BMW X5 knalle, wird der Fahrer des BMW X5 sich wohl auch besser fühlen als der Fiat-Panda - Fahrer :-s


    Die wichtige Frage wäre wohl eher, ob der Güterzug gebremst wurde oder nicht.
    Wenn ich einen Zusammenstoß voraussehen würde, würde ich auch die Notbremsung einleiten und mich nach "hinten" verabschieden...

  • Fakt ist, dass beide Züge, frontal und ungebremst, auf dem eingleisigen
    Abschnitt zusammengeprallt sind. Die Kräfte, die dabei auftraten, müssen
    unvorstellbar groß gewesen sein.
    Der vordere Waggon des Harz Elbe Express Zuges ist komplett aufgeris-
    sen, die Trümmer sind auf dem Feld verteilt, beide Wagen liegen auf der
    Seite. Der Güterzug hingegen blieb nach etwa fünfhundert Metern Brems-
    weg auf den Schienen stehen.
    Der Wucht des, mit Kali beladenen, 2 000 Tonnen schweren Güterzuges,
    der Verkehrsbetriebe Peine-Salzgitter AG, hatte der Leichtbau Triebwa-
    genzug nichts entgegenzusetzen. Es war ein tragischer Unglücksfall.

    • Offizieller Beitrag

    Vor allem bremsen Güterzüge (absichtlich) sehr sehr langsam.
    Denn wenn die Bremsung abrupt erfolgen würde, würde der vordere Teil des Zuges bremsen und der hintere Teil weiterschieben (Trägheit), die Kräfte wären zu groß.


    Womöglich war die Bremsung (falls erfogt) noch nicht einmal begonnen...

  • Der Bremsvorgang war eingeleitet, die Wirkung allerdings
    setzte wohl erst nach dem Zusammenprall ein. Insofern
    hatte der HEX Triebwagenzug überhaupt keine Chance.

  • Genau, die Bremswirkung bei einem Güterzug setzt etwas langsamer ein, u.a. abhängig von der Länge. Da der Zug ja quasi von der Lok aus bis zum letzten Wagen nach und nach den Durck in der Haupluftleitung absenkt.

    Einmal editiert, zuletzt von schimli ()

  • Hallo


    mit schwerem Schock und tiefer Trauer muss ich euch mitteilen das meiner Freundin ihre Cousie Melanie 19 Jahre unter den Toten des Zugunglückes ist sie wohnt in Halberstadt. Ich kannte sie auch persönlich.


    Werde mich morgen nach Schönebeck aufmachen um am Donnerstag der Trauerfeier und Beerdigung in Halberstaft beiwohnen. Tut mir leid das ich das hier reinschreibe aber mit gehts gerade sehr schlecht.:cry


    Euer Jürgen

  • Ich würde auch sagen, dass der GZ vorher schon gebremst hatte, da er nach 500m(laut TV) schon stand und das bei dem Zuggewicht ist eigtl nicht viel. Könnte auch sein dass es durch den Aufprall die Luftleitung gekappt hat und erst dadurch eine Zwangsbremsung erfolgte. Nur Ich kann mir nicht vorstelln dass ein GZ mit 2000t(wies einer hier geschriebn hat) und 80Km/h schon nach 500m steht, das ist arg wenig


    Am besten fand ich heut im Inet die Vermutung "Der Lokführer war anscheinend nicht auf seinen Führerstand" Da sieht man wie intelligent manche Reporter sind... Auch wenn sie SiFa nicht kennen, können die doch nicht einfach solche Thesen in' Raum werfen-die machen es nur noch alles verwirrter und schlimmer.
    Er wird vieleicht kurz vor dem Aufprall geflüchtet worden sein aber nicht schon Minuten vorher^^
    MfG

  • Zitat von josefpav

    Bei den betreffenden Bahnhöfen handelt es sich um ortsbediente elektromechanische Stellwerke. Eine Abhängigkeit der zwei Stellwerke untereinander ist nicht gegeben. Ob ein Zug auf die Strecke gelassen wird entscheiden die jeweiligen Fdl's. Ob die Strecke besetzt ist oder nicht wird durch die jeweilige Absprache der Fdl's festgestellt. Einer "bietet" den Zug an, der andere "nimmt an" oder "ablehnt". Eine technische Sicherung gibt es dafür nicht.


    Die Stellwerke per se sind unabhängig voneinander. Aber ich gehe mal davon aus, dass sie über Felderblock verbunden sind. Dieser wäre bei eingleisiger Strecke zusätzlich mit blockelektrischem Erlaubniswechsel ausgerüstet. Mit reiner fernmündlicher Verständigung der Fdl ist es da nicht getan.


    Dass auch Sicherungstechnik ausgehebelt werden kann, zeigten die tragischen Ereignisse beim schon erwähnten Unglück von Schrozberg; der EBA-Bericht ist sehr informativ.



    Im aktuellen Fall hilft Spekulation nicht weiter. Noch wird in den Medien und unter Eisenbahnfreunden sehr viel mehr Verwirrung als Aufklärung verbreitet. Man soll die Zuständigen ihre Arbeit machen lassen. Dann werden auch wir mehr erfahren.

  • Ironie on:
    Spekulierst ja selber geophil.
    Gut das Du wenigstens noch den Tip dagelassen hast: Das man nicht spekulieren sollte..
    Ironie off::-D


    ice

  • War nur ironisch.;-)


    g'ice

    Einmal editiert, zuletzt von ice ()

  • Wie eben in n-tv berichtet wurde, dürfte der Tfz-Führer des Güterzuges am Halt zeigenden Deckungssignal unerlaubt vorbei gefahren sein. Augenzeugn berichteten verlässlich, dass das Signal der Gegenrichtung für den HEX Frei zeigte.


    Lt. Orf-Teletext konnten erst 2 Leichen identifiziert werden.


    Um 13:30 Uhr kommt auf n-tv scheinbar ein "News-Spezial" zum Zugünglück.